CHILE / LONDON (IT BOLTWISE) – Der Stern Iota Horologii, etwa 56 Lichtjahre von der Erde entfernt, zeigt einen bemerkenswert schnellen Magnetzyklus. Forscher haben mithilfe des HARPS-Polarimeters und der Zeeman-Doppler-Imaging-Technik neue Erkenntnisse über die magnetische Aktivität des Sterns gewonnen. Diese Entdeckungen könnten unser Verständnis von Sternendynamiken revolutionieren und wichtige Hinweise auf die Bewohnbarkeit von Exoplaneten liefern.

Der Stern Iota Horologii, im Sternbild Pendeluhr am Südsternhimmel gelegen, fasziniert Astronomen mit seiner außergewöhnlichen magnetischen Aktivität. Mit einem Alter von etwa 600 Millionen Jahren ist er deutlich jünger als unsere Sonne und zeigt einen schnelleren Rotationszyklus. Diese Eigenschaften machen ihn zu einem idealen Objekt für die Untersuchung von magnetischen Prozessen in jungen Sternen. Mithilfe des HARPS-Polarimeters am La Silla-Observatorium in Chile haben Forscher über sechs Beobachtungsperioden hinweg spektropolarimetrische Daten gesammelt, um das Magnetfeld des Sterns zu kartieren.
Die Anwendung der Zeeman-Doppler-Imaging-Technik ermöglichte es, 18 verschiedene Karten des Magnetfelds von Iota Horologii zu erstellen. Diese Karten zeigen, wie sich magnetische Strukturen im Laufe der Zeit entwickeln, verschwinden und sogar ihre Polarität umkehren. Besonders bemerkenswert ist der schnelle Magnetzyklus des Sterns, der in nur etwas mehr als zwei Jahren abgeschlossen ist. Zum Vergleich: Der Magnetzyklus der Sonne dauert etwa 22 Jahre. Diese Erkenntnisse liefern wertvolle Einblicke in die Dynamoprozesse, die die magnetische Aktivität von Sternen antreiben.
Ein weiteres Highlight der Studie ist die Erstellung der ersten “magnetischen Schmetterlingsdiagramme” für einen Stern außerhalb unseres Sonnensystems. Diese Diagramme zeigen die Wanderung magnetischer Regionen auf der Oberfläche von Iota Horologii und ermöglichen es, die großräumigen Strömungen auf dem Stern zu schätzen. Die Forscher stellten fest, dass radiale Feldbereiche mit Geschwindigkeiten von 15 bis 78 m/s in Richtung der Polarregionen wandern, während die toroidale Strömung in Richtung Äquator mit 9 bis 19 m/s voranschreitet. Diese Geschwindigkeiten sind deutlich höher als die entsprechenden Strömungen auf der Sonne.
Die Ergebnisse dieser Studie sind ein bedeutender Meilenstein für das Verständnis von magnetischen Dynamos und deren Einfluss auf die Sternaktivität. Dr. Julian Alvarado Gómez, Leiter der Studie, betont, dass der Vergleich des schnellen Magnetzyklus von Iota Horologii mit dem langsameren Zyklus der Sonne neue Einblicke in die Faktoren liefert, die die magnetische Entwicklung von Sternen beeinflussen. Darüber hinaus hat die magnetische Aktivität eines Sterns Auswirkungen auf die Umgebung seiner Planeten, einschließlich der Bewohnbarkeit. Da Iota Horologii mindestens einen bekannten Exoplaneten beherbergt, könnten diese Erkenntnisse wichtige Hinweise darauf geben, wie junge sonnenähnliche Sterne die Bedingungen für Leben auf ihren Planeten beeinflussen.

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