BERLIN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Deutsche Unternehmen sehen in Mittel- und Osteuropa zunehmend attraktive Investitionsmöglichkeiten. Trotz politischer Unsicherheiten und bürokratischer Hürden planen viele Firmen, ihre Produktionskapazitäten in diese Region zu verlagern.
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In den letzten Jahren haben deutsche Unternehmen ihre Aktivitäten in Mittel- und Osteuropa erheblich ausgeweitet. Diese Region wird zunehmend als vielversprechender Standort für wirtschaftliches Wachstum angesehen, was durch eine aktuelle Umfrage von KPMG und dem Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft bestätigt wird. Über ein Fünftel der befragten Unternehmen plant, ihre Produktionsprozesse dorthin zu verlagern, um von den wirtschaftlichen Vorteilen zu profitieren.
Die Umfrage, an der 133 Unternehmen teilnahmen, zeigt, dass mehr als die Hälfte der Befragten erwartet, dass die wirtschaftliche Bedeutung der Region bis 2030 weiter zunehmen wird. Andreas Glunz von KPMG betont, dass die aktuellen Standortschwächen Deutschlands viele Unternehmen dazu bewegen, ihre Produktion ins Ausland zu verlagern. Mittel- und Osteuropa bietet aufgrund bestehender Investitionen und der geografischen Nähe zu Deutschland eine attraktive Option.
Innerhalb des nächsten Jahres planen 42 Prozent der Unternehmen Investitionen in der Region, während 56 Prozent dies innerhalb der kommenden fünf Jahre beabsichtigen. Polen bleibt mit einem Anteil von 51 Prozent das bevorzugte Investitionsziel, gefolgt von Rumänien und der Ukraine. Bei Investitionsentscheidungen spielen Faktoren wie die Binnennachfrage, verfügbare Fachkräfte und niedrige Arbeitskosten eine entscheidende Rolle.
Trotz der attraktiven Perspektiven gibt es auch Herausforderungen. Politische Unsicherheiten, Korruption und Bürokratie werden als wesentliche Risiken identifiziert. Dennoch bewerten 45 Prozent der befragten Unternehmen ihre derzeitige Geschäftslage in der Region als gut oder sehr gut und sind optimistisch, dass sich diese in den kommenden fünf Jahren weiter verbessern wird.
Die Verlagerung der Produktion nach Mittel- und Osteuropa könnte auch als Reaktion auf die steigenden Produktionskosten in Deutschland gesehen werden. Die Region bietet nicht nur kostengünstigere Arbeitskräfte, sondern auch eine strategische Nähe zu den Hauptmärkten der EU. Dies ermöglicht eine effizientere Logistik und kürzere Lieferzeiten.
Experten sehen in der zunehmenden Investitionstätigkeit deutscher Unternehmen in Mittel- und Osteuropa einen wichtigen Schritt zur Diversifizierung der Produktionsstandorte. Dies könnte langfristig zu einer stärkeren wirtschaftlichen Integration der Region in die europäische Wirtschaft führen und neue Wachstumschancen eröffnen.
Insgesamt zeigt sich, dass deutsche Unternehmen trotz der bestehenden Risiken bereit sind, in Mittel- und Osteuropa zu investieren und die Chancen zu nutzen, die diese Region bietet. Die kommenden Jahre werden zeigen, wie sich diese Investitionen auf die wirtschaftliche Entwicklung der Region und die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Unternehmen auswirken werden.
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