BERLIN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die deutsche Wirtschaft steht vor einer Herausforderung, die weit über die bloße Zahl der Insolvenzen hinausgeht. Während die Medien oft über spektakuläre Pleiten berichten, vollzieht sich ein Großteil des Unternehmenssterbens im Stillen. Die neue Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche hat auf dem ‘Tag des Familienunternehmens’ in Berlin die alarmierende Lage der Wirtschaft analysiert.
Die deutsche Wirtschaft sieht sich mit einer Welle von Unternehmensschließungen konfrontiert, die an die Zeiten der Finanzkrise erinnert. Doch anders als damals sind es nicht die Insolvenzen, die im Vordergrund stehen. Laut aktuellen Daten des Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) und von Creditreform haben im Jahr 2024 insgesamt 196.100 Unternehmen ihre Geschäfte für immer eingestellt, was einem Anstieg von 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
Interessanterweise sind neun von zehn dieser Unternehmen nicht aufgrund von Insolvenz geschlossen worden. Dies deutet darauf hin, dass viele Unternehmen aus anderen Gründen aufgeben, möglicherweise aufgrund von wirtschaftlichen Unsicherheiten oder einem Mangel an Wachstumsperspektiven. Die neue Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche hat auf dem ‘Tag des Familienunternehmens’ in Berlin die wirtschaftliche Lage als besorgniserregend bezeichnet und auf die Notwendigkeit hingewiesen, strukturelle Probleme anzugehen.
Besonders betroffen ist das verarbeitende Gewerbe, das traditionell als Rückgrat der deutschen Wirtschaft gilt. Die Schließungswelle in diesem Sektor könnte weitreichende Folgen für die gesamte Wirtschaft haben, da sie nicht nur Arbeitsplätze, sondern auch die Innovationskraft des Landes gefährdet. Studienautorin Sandra Gottschalk vom ZEW in Mannheim betont, dass ein ähnlich hohes Niveau an Unternehmensaufgaben zuletzt während der Finanz- und Wirtschaftskrise 2009 beobachtet wurde.
Die Gründe für die Schließungen sind vielfältig. Neben dem fehlenden Wachstum spielen auch der zunehmende internationale Wettbewerb und die Digitalisierung eine Rolle. Viele Unternehmen sehen sich nicht in der Lage, die notwendigen Investitionen zu tätigen, um im digitalen Zeitalter wettbewerbsfähig zu bleiben. Dies führt zu einer schleichenden Erosion der wirtschaftlichen Basis, die langfristig die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands beeinträchtigen könnte.
Experten warnen davor, dass die aktuelle Entwicklung nicht nur kurzfristige Auswirkungen haben wird. Langfristig könnte die anhaltende Schließungswelle die wirtschaftliche Struktur Deutschlands nachhaltig verändern. Es ist daher von entscheidender Bedeutung, dass die Politik Maßnahmen ergreift, um die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu stärken und ihnen den Übergang in die digitale Wirtschaft zu erleichtern.
Die Zukunft der deutschen Wirtschaft hängt davon ab, wie gut es gelingt, die Herausforderungen der Digitalisierung und des internationalen Wettbewerbs zu meistern. Unternehmen müssen in der Lage sein, sich schnell an veränderte Marktbedingungen anzupassen und neue Technologien zu integrieren. Nur so können sie langfristig erfolgreich sein und zur Stabilität der deutschen Wirtschaft beitragen.
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