MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die digitale Welt steht vor einer zunehmenden Bedrohung durch InfoStealer-Malware, die sowohl Einzelpersonen als auch Organisationen ins Visier nimmt. Diese Art von Schadsoftware ist darauf ausgelegt, sensible Daten von infizierten Geräten unbemerkt zu extrahieren und stellt ein wachsendes Risiko für die digitale Sicherheit dar.

InfoStealer-Malware hat sich zu einer ernsthaften Bedrohung für die digitale Sicherheit entwickelt. Diese Schadsoftware zielt darauf ab, sensible Daten wie Passwörter, Sitzungs-Cookies und Krypto-Wallet-Informationen von infizierten Geräten zu stehlen, ohne dass die Opfer davon Kenntnis haben. Laut Berichten von Sicherheitsexperten wurden im vergangenen Jahr über zwei Millionen Bankkartendaten durch solche Malware-Kampagnen kompromittiert, und die Zahl wächst weiter.
Ein wesentlicher Faktor für die Verbreitung von InfoStealer-Malware ist das Modell der Malware-as-a-Service. Cyberkriminelle können auf fortschrittliche Malware-Plattformen zugreifen, die Dashboards, technischen Support und automatische Datenexfiltration zu Command-and-Control-Servern gegen eine Abonnementgebühr bieten. Die gestohlenen Daten werden dann auf Darknet-Foren, Telegram-Kanälen oder privaten Marktplätzen verkauft.
Die Auswirkungen einer InfoStealer-Infektion können weit über ein einzelnes kompromittiertes Konto hinausgehen. Gestohlene Anmeldedaten können zu Identitätsdiebstahl, Finanzbetrug und unbefugtem Zugriff auf andere Dienste führen, insbesondere wenn dieselben Anmeldedaten auf mehreren Plattformen verwendet werden. Jüngste Berichte aus der Branche deuten darauf hin, dass Darknet-Akteure behaupten, über 100.000 Benutzerinformationen von großen Krypto-Börsen zu besitzen.
Die Verbreitung von InfoStealer-Malware erfolgt häufig über Phishing-Kampagnen, bösartige Anzeigen, Trojaner-Software oder gefälschte Browser-Erweiterungen. Sobald sie auf einem Gerät aktiv ist, durchsucht die Malware gespeicherte Anmeldedaten und überträgt sie an den Angreifer. Zu den häufigsten Verbreitungsvektoren gehören Phishing-E-Mails und gefälschte Software-Downloads.
In den letzten 90 Tagen wurden mehrere prominente InfoStealer-Malware-Varianten beobachtet, die sowohl Windows- als auch macOS-Nutzer ins Visier nehmen. Besonders verbreitet sind RedLine, LummaC2, Vidar und AsyncRAT für Windows-Nutzer. Für macOS-Nutzer stellt Atomic Stealer eine erhebliche Bedrohung dar, da er in der Lage ist, Anmeldedaten, Browser-Daten und Kryptowährungs-Wallet-Informationen von infizierten Geräten zu extrahieren.
Um diesen Bedrohungen zu begegnen, überwachen Sicherheitsunternehmen Darknet-Marktplätze und Foren auf geleakte Benutzerdaten, warnen betroffene Nutzer, initiieren Passwort-Resets und bieten klare Anleitungen zur Gerätesicherheit und Malware-Entfernung. Die Infrastruktur großer Plattformen bleibt zwar sicher, doch der Diebstahl von Anmeldedaten von infizierten persönlichen Geräten stellt ein externes Risiko dar, dem sich alle Nutzer bewusst sein müssen.
Es wird dringend empfohlen, Antivirus- und Anti-Malware-Tools zu verwenden und regelmäßige Scans durchzuführen. Zu den bekannten kostenlosen Tools gehören Malwarebytes, Bitdefender, Kaspersky, McAfee, Norton, Avast und Windows Defender. Für macOS-Nutzer wird die Verwendung der Objective-See-Suite von Anti-Malware-Tools empfohlen. Lite-Scans sind in der Regel nicht effektiv, da die meisten Malware-Programme die Erstinfektionsdateien selbst löschen. Es sollte immer ein vollständiger Festplattenscan durchgeführt werden, um einen umfassenden Schutz zu gewährleisten.
Die zunehmende Bedeutung der InfoStealer-Bedrohung erinnert daran, wie fortschrittlich und weit verbreitet Cyberangriffe geworden sind. Während große Plattformen weiterhin stark in die Sicherheit investieren, erfordert der Schutz von Geldern und persönlichen Daten Maßnahmen auf beiden Seiten. Bleiben Sie informiert, übernehmen Sie Sicherheitsgewohnheiten und halten Sie Ihre Geräte sauber, um Ihre Anfälligkeit für Bedrohungen wie InfoStealer-Malware erheblich zu reduzieren.

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