LONDON (IT BOLTWISE) – In einer umfassenden Studie haben US-Ökonomen die Auswirkungen von Alleinherrschaft auf das Wirtschaftswachstum untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass Länder, in denen eine einzige Person die Macht konzentriert, wirtschaftlich langsamer wachsen. Diese Erkenntnisse werfen ein neues Licht auf die politischen Entwicklungen in verschiedenen Teilen der Welt, einschließlich der USA unter Donald Trump.
Die Konzentration von Macht in den Händen einer einzigen Person kann verheerende Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes haben. Eine aktuelle Studie von drei US-Ökonomen zeigt, dass in Ländern mit personalisierten Regimen das Wirtschaftswachstum erheblich langsamer verläuft als in Demokratien oder institutionellen Autokratien. Diese Erkenntnisse sind besonders relevant angesichts der politischen Entwicklungen in Ländern wie den USA unter Donald Trump oder der Türkei unter Recep Tayyip Erdoğan.
Die Forscher, darunter Christopher Blattman von der University of Chicago, haben 176 Länder über einen Zeitraum von 50 Jahren untersucht. Sie fanden heraus, dass Demokratien im Durchschnitt um 2,4 Prozent jährlich wuchsen, während personalisierte Regime nur ein Wachstum von 1,37 Prozent erreichten. Diese Differenz mag gering erscheinen, aber über Jahrzehnte hinweg führt sie zu einem erheblich höheren Wohlstand in demokratischen Systemen.
Ein zentrales Problem in personalisierten Regimen ist das sinkende Vertrauen der Investoren. Unternehmen zögern, in instabile politische Umgebungen zu investieren, was zu einem Rückgang der wirtschaftlichen Aktivität führt. Zudem leiden öffentliche Institutionen wie Schulen und Gesundheitswesen, wenn Entscheidungen von einer einzigen Person getroffen werden. Dies zeigt sich deutlich in der Türkei, wo Erdoğan die Zentralbank zu Zinssenkungen zwang, was zu einer Inflation von über 100 Prozent führte.
Auch in den USA unter Donald Trump waren ähnliche Tendenzen zu beobachten. Trumps unvorhersehbare Wirtschaftspolitik, oft verkündet über Twitter, führte zu Unsicherheiten auf den Märkten. Seine Versuche, die US-Notenbank zu Zinssenkungen zu zwingen, obwohl die Inflation nicht unter Kontrolle war, sorgten für Nervosität unter Investoren und beeinträchtigten das Vertrauen in die wirtschaftliche Stabilität.
Die Studie zeigt, dass Demokratien trotz ihrer oft langwierigen Entscheidungsprozesse einen entscheidenden Vorteil haben: Sie bieten Raum für Widerspruch und Korrektive. Diese Mechanismen verhindern, dass gefährliche Theorien wie “Zinsen senken gegen Inflation” ungehindert umgesetzt werden. Institutionen wie Parlamente und unabhängige Gerichte sind essenziell für stabiles Wachstum.
Ein weiteres Beispiel ist China, das lange Zeit als erfolgreiches autokratisches Modell galt. Doch unter Xi Jinping hat sich die Macht zunehmend auf eine Person konzentriert, was langfristig negative wirtschaftliche Auswirkungen haben könnte. Die Studie warnt davor, dass die Schwächung von Institutionen und die Konzentration von Macht auf Einzelpersonen letztlich das Wirtschaftswachstum hemmen.
Die Vorstellung vom “starken Mann” als Lösung für komplexe Probleme erweist sich als trügerisch. Zwar können Alleinherrscher schnell Entscheidungen treffen, doch oft sind diese nicht effektiv. Am Ende zahlen die Menschen den Preis für weniger Investitionen, schwächere Institutionen und mehr Unsicherheit. Kein Land wird dadurch stärker, sondern nur abhängiger von der einen Person, die entscheidet.

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