LONDON (IT BOLTWISE) – In Großbritannien zeigt sich ein bemerkenswerter Fortschritt in der Reproduktionsmedizin: Die Geburt von acht gesunden Kindern mit der DNA von drei Elternteilen markiert einen bedeutenden Meilenstein in der Prävention genetischer Erkrankungen.
In Großbritannien hat eine innovative Methode der In-vitro-Fertilisation (IVF) zur Geburt von acht gesunden Kindern geführt, die die DNA von drei Elternteilen in sich tragen. Diese Technik, die von Wissenschaftlern der Universität Newcastle entwickelt wurde, zielt darauf ab, die Weitergabe schädlicher mitochondrialer Mutationen von der Mutter auf das Kind zu verhindern. Die Mitochondrien, die als Energielieferanten der Zellen fungieren, enthalten eine kleine Menge an DNA, die ausschließlich von der Mutter vererbt wird. Mutationen in dieser mitochondrialen DNA können zu schweren Erkrankungen führen.
Die Forscher haben eine Methode entwickelt, bei der das genetische Material der Eltern in eine Eizelle einer Spenderin übertragen wird, deren mitochondriale DNA intakt ist. Diese Eizelle wird dann in die Gebärmutter der Mutter eingepflanzt. Das Ergebnis ist ein Kind, das die nukleare DNA seiner Eltern und die gesunde mitochondriale DNA der Spenderin besitzt. Diese Technik wurde bei 22 Frauen mit schädlichen mtDNA-Varianten angewendet, von denen acht erfolgreich ein gesundes Kind zur Welt brachten.
Die Ergebnisse der Studie, die in der renommierten Fachzeitschrift New England Journal of Medicine veröffentlicht wurden, zeigen, dass die Technik eine Erfolgsquote von 36 % aufweist, vergleichbar mit der herkömmlichen Präimplantationsdiagnostik (PGT), die bei 41 % liegt. Trotz der Erfolge gibt es noch Herausforderungen: Einige Kinder wiesen geringe Mengen an mutierten Mitochondrien auf, was eine kontinuierliche Überwachung erforderlich macht, um sicherzustellen, dass keine Krankheiten auftreten.
Diese Fortschritte in der Reproduktionsmedizin könnten für viele Frauen, die das Risiko haben, genetische Erkrankungen an ihre Kinder weiterzugeben, eine neue Hoffnung darstellen. Die britische Regierung hat den Weg für diese Technik bereits 2018 geebnet, und es ist zu erwarten, dass sie in naher Zukunft breiter verfügbar sein wird. Während die USA und andere Länder frühere Versionen dieser Technik aufgrund von Sicherheitsbedenken verboten haben, zeigt das britische Modell, dass mit den richtigen Sicherheitsvorkehrungen bedeutende Fortschritte möglich sind.
Die Einführung dieser Technik könnte weitreichende Auswirkungen auf die Reproduktionsmedizin haben. Sie bietet nicht nur eine neue Möglichkeit für Frauen mit genetischen Risiken, sondern könnte auch die Tür zu weiteren genetischen Interventionen öffnen. Experten betonen jedoch, dass trotz der vielversprechenden Ergebnisse weitere Forschungen notwendig sind, um die Langzeitsicherheit und -wirksamkeit dieser Methode zu gewährleisten.
Insgesamt zeigt die Entwicklung der Drei-Eltern-IVF-Technik, wie wissenschaftlicher Fortschritt und medizinische Innovation zusammenkommen, um neue Lösungen für alte Probleme zu bieten. Die Möglichkeit, genetische Erkrankungen zu verhindern, bevor sie entstehen, könnte die Art und Weise, wie wir über Reproduktion und genetische Gesundheit denken, grundlegend verändern.
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