Dringender Bedarf an katholischen Militärseelsorgern in der US-Armee

FORT BRAGG / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Nachfrage nach katholischen Militärseelsorgern in der US-Armee ist so groß wie eh und je. Trotz der bedeutenden Rolle, die sie für die spirituelle Betreuung der Soldaten spielen, gibt es einen erheblichen Mangel an Priestern, die bereit sind, diesen Dienst zu leisten.

Die Rolle der katholischen Militärseelsorger in der US-Armee ist von entscheidender Bedeutung, insbesondere angesichts der Tatsache, dass etwa 25 Prozent der US-Streitkräfte katholisch sind. Doch die Zahl der Priester, die diesen Dienst leisten, ist stark zurückgegangen. Laut Father Peter Pomposello, einem erfahrenen Kaplan bei Fort Bragg, gibt es derzeit weniger als 80 aktive katholische Priester im Armeedienst, obwohl 350 benötigt werden, um die Bedürfnisse der Soldaten zu erfüllen.

Dieser Rückgang ist alarmierend, wenn man bedenkt, dass es vor fünf Jahren noch 204 katholische Priester im aktiven Militärdienst gab. Die Priester werden von ihren Diözesen für den Militärdienst ausgeliehen, was die Bereitschaft der Bischöfe erfordert, ihre Priester freizugeben. Dies stellt eine erhebliche Herausforderung dar, da die Bischöfe oft zögern, ihre Priester zu entsenden, um die Bedürfnisse ihrer Heimatgemeinden zu erfüllen.

Die Bedeutung der Seelsorge in der Armee ist historisch gewachsen. Bereits während des Zweiten Weltkriegs, als die USA mobilisiert wurden, um den Krieg zu unterstützen, gab es einen Mangel an katholischen Priestern, obwohl damals 2.000 im Dienst waren. Diese historische Perspektive zeigt, dass der Bedarf an Seelsorgern in der Armee nie vollständig gedeckt werden konnte.

Die Herausforderungen bei der Rekrutierung neuer Priester für den Militärdienst sind vielfältig. Viele junge Männer, die sich für diesen Dienst interessieren, zögern, ihre Bischöfe um Erlaubnis zu bitten, da sie befürchten, abgelehnt zu werden. Die Notwendigkeit, die spirituellen Bedürfnisse der Soldaten zu erfüllen, bleibt jedoch bestehen, da die katholische Liturgie die Anwesenheit eines Priesters erfordert, um die Sakramente zu spenden.

Die Erfahrungen der Priester im Militärdienst sind oft von tiefen menschlichen Begegnungen geprägt. Father Pomposello erinnert sich an einen Vorfall in Syrien, bei dem ein Soldat bei einem Autounfall ums Leben kam. Die Reaktion der Familie des verstorbenen Soldaten, die sich um das Wohlergehen des Fahrers sorgte, der den Unfall verursacht hatte, war für ihn eine demütigende Erfahrung.

Auch Father Paul Hurley, ehemaliger Chefkaplan der US-Armee, hat bewegende Erlebnisse während seiner Einsätze im Irak gemacht. Die Dankbarkeit der Soldaten für die spirituelle Unterstützung, die er ihnen bieten konnte, hat ihn tief berührt und ihm die Bedeutung seiner Arbeit vor Augen geführt.

Die Zukunft der katholischen Militärseelsorge hängt von der Bereitschaft der Bischöfe ab, Priester für diesen wichtigen Dienst freizugeben. Angesichts der sich verändernden religiösen Landschaft innerhalb der Armee, in der der Anteil der Katholiken und Protestanten abnimmt, bleibt die Notwendigkeit einer angepassten Seelsorge bestehen. Die Armee muss möglicherweise ihre Kaplansstruktur anpassen, um den sich wandelnden Bedürfnissen gerecht zu werden.

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