ANKARA / LONDON (IT BOLTWISE) – Bei der diesjährigen Siegesfeier in der Türkei wurden ungewöhnlich strenge Sicherheitsmaßnahmen ergriffen. Militärangehörige mussten sich mehrfachen Identitätskontrollen und Leibesvisitationen unterziehen, was auf Präsident Erdoğans anhaltendes Misstrauen gegenüber den eigenen Streitkräften hinweist.
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Die jüngsten Ereignisse bei der Siegesfeier in der Türkei haben erneut das Misstrauen von Präsident Recep Tayyip Erdoğan gegenüber den eigenen Streitkräften in den Fokus gerückt. Am 30. August, dem Tag, an dem die Türkei ihren Sieg im Unabhängigkeitskrieg von 1922 feiert, wurden ungewöhnlich strenge Sicherheitsmaßnahmen ergriffen. Militärangehörige mussten sich mehrfachen Identitätskontrollen und Leibesvisitationen unterziehen, bevor sie an der offiziellen Zeremonie in Anıtkabir teilnehmen durften.
Diese Maßnahmen sind ein deutliches Zeichen für die anhaltende Angst Erdoğans vor einem möglichen Putschversuch aus den eigenen Reihen. Seit dem gescheiterten Putschversuch im Juli 2016, bei dem Teile des Militärs versuchten, Erdoğan zu stürzen, hat der Präsident seine Sicherheitsvorkehrungen erheblich verschärft. Damals kamen über 250 Menschen ums Leben, und Erdoğan konnte sich nur dank loyaler Kräfte, der Polizei und der Zivilbevölkerung an der Macht halten.
Die aktuellen Sicherheitsvorkehrungen bei der Siegesfeier, bei der selbst hochrangige Offiziere als potenzielle Sicherheitsrisiken behandelt wurden, zeigen, wie tief das Misstrauen sitzt. Soldaten mussten ihre Waffen abgeben oder durften nur ungeladene Gewehre tragen. Diese Maßnahmen sind nicht nur Ausdruck von Erdoğans persönlicher Angst, sondern auch ein Zeichen für die angespannte politische Lage im Land.
Kritiker argumentieren, dass diese Vorsichtsmaßnahmen weniger der allgemeinen Staatssicherheit dienen, sondern vielmehr Erdoğans persönlicher Angst vor einem Angriff durch einen abtrünnigen Offizier. Die wiederholten Durchsuchungen von aktiven Soldaten an einem Tag, der eigentlich dem Militär gewidmet ist, werden von vielen als weiteres Zeichen des Misstrauens des Präsidenten gewertet.
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