EU plant umfassende Regelungen zur Bewältigung von Weltraumschrott

BRÜSSEL / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Europäische Union steht kurz davor, mit einem neuen ‘Space Act’ umfassende Regelungen zur Bewältigung der wachsenden Bedrohung durch Weltraumschrott einzuführen. Diese Initiative zielt darauf ab, die Nachhaltigkeit im Weltraum zu fördern und die Sicherheit im Orbit zu gewährleisten.

Die Europäische Union plant, mit einem neuen ‘Space Act’ umfassende Regelungen zur Bewältigung der wachsenden Bedrohung durch Weltraumschrott einzuführen. Diese Initiative zielt darauf ab, die Nachhaltigkeit im Weltraum zu fördern und die Sicherheit im Orbit zu gewährleisten. Der zunehmende Weltraumschrott stellt eine erhebliche Gefahr für bestehende und zukünftige Satelliten dar, was die Notwendigkeit internationaler Zusammenarbeit unterstreicht.

Miguel Ángel Molina von GMV betonte die Dringlichkeit eines einheitlichen Regelwerks, das von allen Raumfahrtnationen, einschließlich Russland, China und den USA, akzeptiert werden muss. Der neue ‘Space Act’ der EU soll sicherstellen, dass alle Satellitenbetreiber dieselben Standards einhalten, insbesondere in Bezug auf die sichere Entsorgung von Satelliten am Ende ihrer Lebensdauer.

Daniel Bock von Morpheus Space hob die Bedeutung zuverlässiger Antriebssysteme hervor, die nicht nur für die Manövrierfähigkeit im Orbit, sondern auch für die Verlängerung der Lebensdauer von Satelliten entscheidend sind. Elektrische Antriebe, die zwar langsamer sind, bieten hier eine vielversprechende Lösung, da sie eine präzisere Steuerung ermöglichen.

Francho Garcia von Arkadia Space hofft, dass der neue ‘Space Act’ sowohl chemische als auch elektrische Antriebssysteme berücksichtigt, insbesondere für die Anforderungen beim De-Orbiting. Dies ist entscheidend, um die Menge an Weltraumschrott zu reduzieren und die Sicherheit im Orbit zu erhöhen.

Araz Feyzi von Kayhan Space verglich die Situation im Weltraum mit einem Auto ohne Bremsen oder Lenkung. Er betonte, dass die Zuverlässigkeit der Systeme von größter Bedeutung ist und dass alle Satellitenbetreiber ihre Bahndaten veröffentlichen sollten, um Kollisionen zu vermeiden.

Prof. Chiara Manfletti von Neuraspace warnte davor, dass zu strenge Vorschriften ohne internationale Akzeptanz zu einem Flickenteppich unterschiedlicher Regelungen führen könnten. Sie schlug vor, ein System ähnlich dem der Schifffahrt oder Luftfahrt zu etablieren, bei dem Satelliten ihre Position und Geschwindigkeit kontinuierlich übermitteln.

Die Einführung des ‘Space Act’ könnte einen bedeutenden Schritt in Richtung einer nachhaltigeren und sichereren Nutzung des Weltraums darstellen. Die EU strebt an, mit diesem Gesetz eine Vorreiterrolle einzunehmen und andere Nationen zur Zusammenarbeit zu bewegen.

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