BRÜSSEL / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Europäische Union hat einen umfassenden Vorschlag zur Regulierung des Weltraumsektors vorgestellt, der darauf abzielt, die europäische Raumfahrtindustrie sicherer, nachhaltiger und wettbewerbsfähiger zu gestalten.

Die Europäische Union hat kürzlich einen weitreichenden Vorschlag zur Regulierung des Weltraumsektors vorgestellt. Angesichts der Tatsache, dass derzeit etwa 11.000 Satelliten die Erde umkreisen und in den nächsten zehn Jahren mindestens 50.000 weitere hinzukommen sollen, ist die Notwendigkeit klarer Regelungen dringender denn je. Der sogenannte Space Act der EU zielt darauf ab, die europäische Raumfahrtindustrie sowohl auf dem heimischen als auch auf dem internationalen Markt sicherer, nachhaltiger und wettbewerbsfähiger zu gestalten.
Derzeit ist die Regulierung des Weltraums innerhalb der Eurozone fragmentiert, was Innovationen hemmt und die europäische Beteiligung am globalen Markt reduziert. Die Europäische Kommission betont, dass das neue Gesetz die Expansion europäischer Unternehmen in andere Märkte fördern soll, indem es Verfahren vereinfacht, Vermögenswerte im Orbit schützt und gleiche Wettbewerbsbedingungen schafft.
Ein zentraler Aspekt des Vorschlags ist die Sicherheit. Angesichts von über 128 Millionen Trümmerteilen im Weltraum führt der Space Act Maßnahmen ein, um die Verfolgung von Objekten im Orbit zu optimieren und die Entstehung neuer Trümmer zu verhindern. Dazu gehören spezifische Anforderungen, um sicherzustellen, dass Satelliten am Ende ihrer Lebensdauer ordnungsgemäß entsorgt werden.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Resilienz. Die Kommission warnt vor zunehmenden Cyberbedrohungen, die die Funktionsweise von Satelliten beeinträchtigen oder wesentliche Dienste stören könnten. Daher müssen alle Betreiber Risikobewertungen während des gesamten Lebenszyklus ihrer Systeme im Orbit durchführen und detaillierte Vorfallberichte einreichen sowie aktualisierte Cybersicherheitsstandards einhalten.
Die Nachhaltigkeit ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil des neuen rechtlichen Rahmens. Mit zunehmenden Aktivitäten im Weltraum wird es entscheidend, Ressourcen, CO2-Emissionen und Abfälle effizient zu verwalten. Gemeinsame Standards sollen diese Auswirkungen überwachen und präventive oder korrigierende Maßnahmen definieren.
Die Kommission betont, dass die neuen Regeln sowohl für EU- als auch für nationale Weltraumgüter sowie für nicht-europäische Betreiber gelten, die Dienstleistungen in Europa anbieten. Die regulatorischen Anforderungen werden an die Unternehmensgröße und den Reifegrad angepasst und im Verhältnis zu den Risiken bewertet.
Um die Einhaltung des regulatorischen Rahmens zu erleichtern, schlägt die Kommission eine Reihe von Unterstützungsmaßnahmen vor, darunter die Stärkung technischer Fähigkeiten, der Zugang zu Testeinrichtungen und Unterstützung bei der Genehmigung. Diese Maßnahmen sollen insbesondere Startups und kleine bis mittelständische Unternehmen im Sektor zugutekommen.
Die Kommission hat zudem eine neue Vision zur Förderung der europäischen Weltraumwirtschaft vorgestellt, um auf die globalen Dynamiken des Sektors, den wachsenden internationalen Wettbewerb und die aufkommenden geopolitischen Herausforderungen zu reagieren. Der Weltraum ist ein schnell wachsender Sektor, der erheblich zur Wettbewerbsfähigkeit des Blocks beiträgt und sowohl die Industrie zur Herstellung und zum Betrieb von Weltraumsystemen als auch eine Vielzahl von Dienstleistungen umfasst, die Bereiche wie Klima, Umwelt, Landwirtschaft, Energie, Transport, Versicherung, Banken, Sicherheit und Verteidigung betreffen.
Die vorgeschlagene Wirtschaftsstrategie umfasst mehr als 40 konkrete Maßnahmen, um Europas starke Beteiligung am globalen Weltraummarkt sicherzustellen, seine Autonomie zu stärken und seinen technologischen Vorsprung zu festigen. Eine der Initiativen ist die Schaffung des European Space Team, eines hochrangigen Forums, das wichtige Akteure im Ökosystem zusammenbringen soll, um die Bemühungen zu koordinieren und die Fähigkeiten im gesamten Block zu vereinheitlichen.
Ab diesem Jahr wird die Kommission eine spezifische Methodik entwickeln, um die Wettbewerbsfähigkeit und den Marktanteil der EU in der globalen Weltraumwirtschaft zu überwachen. Henna Virkkunen, Exekutiv-Vizepräsidentin der Europäischen Kommission für technologische Souveränität, Sicherheit und Demokratie, betont: „Europas Führungsrolle im Weltraum muss auf Souveränität, Sicherheit und strategischer Weitsicht basieren. Mit dem EU Space Act machen wir einen mutigen Schritt, um sicherzustellen, dass unsere Weltrauminfrastruktur widerstandsfähig ist, unser Innovationsökosystem gestärkt wird und unsere Autonomie in kritischen Technologien für kommende Generationen gesichert ist.“

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