NEU-DELHI / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Europäische Union und Indien stehen kurz vor einem bedeutenden Schritt in ihren Handelsbeziehungen. Ein Freihandelsabkommen, das als das größte seiner Art weltweit gelten könnte, nimmt Gestalt an. Die Verhandlungen, die bereits seit mehreren Jahren laufen, könnten noch in diesem Jahr abgeschlossen werden, wie EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in Neu-Delhi ankündigte.

Die Gespräche zwischen der Europäischen Union und Indien über ein Freihandelsabkommen sind in eine entscheidende Phase eingetreten. Beide Seiten sind bestrebt, die Verhandlungen bis Ende des Jahres abzuschließen, um die wirtschaftlichen Beziehungen zu vertiefen und die geopolitische Zusammenarbeit zu stärken. Dieses Abkommen könnte nicht nur die Zölle senken, sondern auch einheitliche Regelungen schaffen und die Lieferketten zwischen den beiden Wirtschaftsmächten optimieren.
Ein bedeutender Anreiz für die EU, die Verhandlungen zu beschleunigen, sind die Drohungen der USA, neue Importzölle auf europäische Produkte zu erheben. Dies hat die Dringlichkeit erhöht, alternative Handelswege zu etablieren. Indien, als einer der größten Märkte der Welt, bietet hier ein enormes Potenzial. Besonders der Verband der Automobilindustrie in Deutschland sieht in dem Abkommen eine Chance, den indischen Markt besser zu erschließen.
Die Verhandlungen sind jedoch nicht ohne Herausforderungen. Indiens hohe Einfuhrzölle, insbesondere auf Autos, Weine und Spirituosen, stellen ein Hindernis dar. Zudem gibt es Bedenken seitens der indischen Regierung bezüglich des CO2-Grenzausgleichssystems der EU. Trotz dieser Hürden haben beide Seiten ihre Verhandlungsteams angewiesen, die Gespräche zügig voranzutreiben.
Historisch gesehen sind die Verhandlungen zwischen der EU und Indien nicht neu. Bereits zwischen 2007 und 2013 gab es Versuche, ein Abkommen zu schließen, die jedoch scheiterten. Erst vor drei Jahren wurden die Gespräche wieder aufgenommen. Die aktuelle geopolitische Lage und die Notwendigkeit, neue Handelsbeziehungen zu etablieren, haben den Prozess jedoch beschleunigt.
Ein solches Abkommen könnte auch die Sicherheitskooperation zwischen der EU und Indien intensivieren. Ähnlich wie bestehende Partnerschaften mit Japan und Südkorea könnte es gemeinsame Herausforderungen wie grenzüberschreitenden Terrorismus und Cyber-Angriffe adressieren. Eine Delegation der 27 EU-Mitgliedstaaten begleitete von der Leyen bei ihrem Besuch, um die strategische Partnerschaft weiter zu festigen.
Mit einem Handelsvolumen von 120 Milliarden Euro im letzten Jahr ist die EU der größte Handelspartner Indiens. Ein neuer strategischer Fahrplan für die Beziehungen ist in Vorbereitung und soll auf einem bevorstehenden Gipfeltreffen präsentiert werden. Dies unterstreicht die Bedeutung der Verhandlungen und die potenziellen Vorteile, die ein solches Abkommen für beide Seiten mit sich bringen könnte.

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