PARIS / LONDON (IT BOLTWISE) – Die europäische Rüstungsindustrie steht vor einem Jahrzehnt des Wachstums, angetrieben durch erhöhte Verteidigungsausgaben und strategische Neuausrichtungen. Länder wie Deutschland und andere osteuropäische Staaten, die historisch unterinvestiert haben, treiben diese Entwicklung voran.

Die europäische Rüstungsindustrie erlebt derzeit eine Phase des beschleunigten Wachstums, die durch die erhöhten Verteidigungsausgaben der EU-Länder und die strategische Neuausrichtung im Hinblick auf die NATO-Ziele bis 2035 angetrieben wird. Analysten prognostizieren ein jährliches Umsatzwachstum von 10,5 % bis 11,5 % für europäische Verteidigungsunternehmen, da die meisten Länder ihre Verteidigungsbudgets erheblich aufstocken.
Besonders in Ländern wie Deutschland und in Teilen Osteuropas, die sich in der Nähe der russischen Grenze befinden, wird ein starkes Wachstum erwartet. Diese Regionen haben in der Vergangenheit weniger in ihre Verteidigung investiert und holen nun auf, um den gestiegenen Sicherheitsanforderungen gerecht zu werden. Die Erhöhung der Verteidigungsbudgets hat bereits zu einem signifikanten Anstieg der Auftragsbestände geführt, der sich jedoch noch nicht vollständig in den finanziellen Ergebnissen der Unternehmen widerspiegelt.
Die Europäische Verteidigungsagentur berichtet, dass die Verteidigungsausgaben der EU-Länder im Jahr 2024 um 19 % auf einen Rekordwert von 343 Milliarden Euro gestiegen sind, mit einer weiteren Erhöhung auf 381 Milliarden Euro im Jahr 2025. Diese Entwicklung wird durch die Verpflichtung der Länder zur Erreichung der NATO-Ziele bis 2035 unterstützt, die eine Verteidigungsausgabe von 3,5 % des BIP vorsehen.
Während Europa seine Verteidigungskapazitäten ausbaut, wird erwartet, dass es die USA in Bezug auf das Wachstum der Verteidigungsausgaben übertrifft. Die USA planen, ihre Verteidigungsbeschaffungen bei etwa 1 % des BIP stabil zu halten. Europäische Unternehmen profitieren von der lokalen Nachfrage, da Länder bestrebt sind, ihre Steuergelder in die heimische Wirtschaft zu reinvestieren. Dies zeigt sich besonders in Deutschland und Osteuropa, wo lokale Unternehmen wie Rheinmetall und KNDS von den gestiegenen Ausgaben profitieren.
Die europäische Rüstungsindustrie steht jedoch auch vor Herausforderungen. Die Finanzierung der Verteidigungsausgaben könnte in Ländern mit hoher Staatsverschuldung wie Frankreich, dem Vereinigten Königreich, Italien und Spanien problematisch werden. Zudem könnte die öffentliche Unterstützung für die Aufrüstung schwinden, insbesondere wenn soziale Sicherheitsleistungen zugunsten der Verteidigung gekürzt werden. Ein weiterer Risikofaktor ist der Preisdruck, der entstehen könnte, wenn der Konflikt in der Ukraine endet und eine Flut von kampferprobten Produkten auf den internationalen Markt kommt.

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