BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die deutsche Werbewirtschaft sieht sich durch die Dominanz amerikanischer Tech-Giganten bedroht. Bernd Nauen vom Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft fordert Maßnahmen zur Sicherung eines fairen Wettbewerbs und der digitalen Souveränität. Trotz bestehender EU-Regulierungen bleibt die Frage offen, ob diese ausreichen, um die Marktmacht von Unternehmen wie Google und Meta zu brechen.

Die deutsche Werbewirtschaft steht vor erheblichen Herausforderungen, die durch die Dominanz amerikanischer Technologieunternehmen im digitalen Werbemarkt verursacht werden. Bernd Nauen, Geschäftsführer des Zentralverbandes der deutschen Werbewirtschaft (ZAW), äußerte seine Besorgnis über den Rückgang der Umsätze klassischer Werbeformate zugunsten der Online-Werbung. Diese Entwicklung wird maßgeblich durch die Marktdominanz globaler Plattformen wie Google, Amazon, Meta und Tiktok beeinflusst.
Im vergangenen Jahr investierten Werbekunden in Deutschland knapp 14 Milliarden Euro in Internet-Werbung, was erstmals mehr als die Hälfte der Gesamtausgaben von 26,7 Milliarden Euro ausmachte. Diese Verlagerung hin zur Digitalwerbung begünstigt vor allem US-amerikanische Großkonzerne. Prognosen zufolge könnten diese Unternehmen bis 2025 rund 72 Prozent der Einnahmen in diesem Sektor für sich verbuchen.
Nauen beschreibt die Situation als besonders kritisch, da Google nicht nur den Markt für Suchmaschinenwerbung kontrolliert, sondern auch als einer der bedeutendsten Vermittler von Online-Werbung agiert. Diese Position ermöglicht es Google, eigene Dienste und Plattformen auf Kosten von konkurrierenden Anbietern zu bevorzugen, was den fairen Wettbewerb erheblich erschwert.
Um diesen Entwicklungen entgegenzuwirken, hat die Europäische Union mit gesetzlichen Maßnahmen wie dem Digital Services Act (DSA) und dem Digital Markets Act (DMA) reagiert. Diese Gesetze zielen darauf ab, die Marktlage zu regulieren und fairen Wettbewerb zu gewährleisten. Bereits wurden hohe Strafen gegen Konzerne wie Apple und Meta verhängt. Dennoch bleibt fraglich, ob diese Maßnahmen ausreichen, um die Marktmacht der Tech-Giganten nachhaltig zu brechen.
Bernd Nauen appelliert an die politischen Entscheidungsträger, den fairen Wettbewerb wiederherzustellen und die digitale Souveränität in Europa und Deutschland zu sichern. Angesichts der Drohungen des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump, Strafzölle gegen Europa zu erheben, falls heimische Digitalunternehmen benachteiligt werden, ist dies eine komplexe Herausforderung. Die Zukunft des digitalen Werbemarktes in Europa hängt davon ab, wie effektiv diese regulatorischen Maßnahmen umgesetzt werden können.

- Die besten Bücher rund um KI & Robotik!
- Die besten KI-News kostenlos per eMail erhalten!
- Zur Startseite von IT BOLTWISE® für aktuelle KI-News!
- IT BOLTWISE® kostenlos auf Patreon unterstützen!
- Aktuelle KI-Jobs auf StepStone finden und bewerben!
Stellenangebote

Junior Projektmanager Frontend & KI-Lösungen (m/w/d)

Dualer Student (m/w/d) Künstliche Intelligenz

Young Professional (m/w/d) für KI im Bereich Enterprise Information Systems

Wissenschaftlicher Mitarbeiter (w/m/d) mit Promotionsziel im Bereich KI

- Künstliche Intelligenz: Dem Menschen überlegen – wie KI uns rettet und bedroht | Der Neurowissenschaftler, Psychiater und SPIEGEL-Bestsellerautor von »Digitale Demenz«
Du hast einen wertvollen Beitrag oder Kommentar zum Artikel "Europäische Werbewirtschaft fordert Maßnahmen gegen US-Tech-Dominanz" für unsere Leser?
Es werden alle Kommentare moderiert!
Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen.
Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte.
Du willst nichts verpassen?
Du möchtest über ähnliche News und Beiträge wie "Europäische Werbewirtschaft fordert Maßnahmen gegen US-Tech-Dominanz" informiert werden? Neben der E-Mail-Benachrichtigung habt ihr auch die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den RSS-Hauptfeed oder IT BOLTWISE® bei Google News wie auch bei Bing News abonnieren.
Nutze die Google-Suchmaschine für eine weitere Themenrecherche: »Europäische Werbewirtschaft fordert Maßnahmen gegen US-Tech-Dominanz« bei Google Deutschland suchen, bei Bing oder Google News!