MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Inmitten der geopolitischen Spannungen und der drohenden Einstellung des Starlink-Dienstes in der Ukraine durch Elon Musk, bietet sich der Satellitenbetreiber Eutelsat als mögliche Alternative an.

Die aktuelle geopolitische Lage in der Ukraine hat die Bedeutung einer stabilen Satellitenkommunikation in den Vordergrund gerückt. Eutelsat, ein französisch-britischer Satellitenbetreiber, hat angekündigt, in den kommenden Monaten bis zu 40.000 Terminals in der Ukraine bereitzustellen, um die von Elon Musk angedrohten Einschränkungen des Starlink-Dienstes zu kompensieren. Diese Initiative erfolgt in enger Zusammenarbeit mit der EU-Kommission, die bestrebt ist, die digitale Souveränität Europas zu stärken.
Der Bedarf an zuverlässiger Satellitenkommunikation ist in der Ukraine besonders hoch, da das Land im Konflikt mit Russland steht und ein Großteil der herkömmlichen Telekommunikationsinfrastruktur beschädigt wurde. Starlink, das von SpaceX betrieben wird, hat sich als entscheidend für militärische und zivile Anwendungen erwiesen, insbesondere für die Steuerung von Drohnen und den Betrieb kritischer Infrastrukturen. Die Drohung von Musk, den Dienst einzustellen, hat daher Besorgnis ausgelöst.
Eutelsat plant, mit seinem OneWeb-Netzwerk, das aus rund 630 Satelliten im Low Earth Orbit besteht, eine Alternative zu bieten. Diese Satelliten befinden sich in einer höheren Umlaufbahn als die von Starlink, was zwar eine größere Anzahl von Satelliten erfordert, aber auch eine schnellere Datenübertragung ermöglicht. Die Gespräche mit der EU-Kommission und anderen Partnern laufen, um die logistische und finanzielle Unterstützung für dieses Vorhaben zu sichern.
Die Kostenstruktur von Eutelsat unterscheidet sich erheblich von der von Starlink. Während Starlink eine einmalige Gebühr von 589 US-Dollar und monatliche Kosten von bis zu 440 US-Dollar erhebt, liegen die Preise für OneWeb-Terminals bei bis zu 10.000 US-Dollar, mit monatlichen Gebühren zwischen 30 und 70 Euro. Diese Preisunterschiede könnten eine Herausforderung für die breite Akzeptanz darstellen, insbesondere in einem kriegsgebeutelten Land wie der Ukraine.
Die EU-Kommission hat die strategische Bedeutung einer unabhängigen europäischen Satellitenkommunikation erkannt und arbeitet an Programmen wie Govsatcom und IRIS2, um die Resilienz und Sicherheit der europäischen Infrastruktur zu gewährleisten. Diese Programme befinden sich jedoch noch im Aufbau, was die Dringlichkeit einer kurzfristigen Lösung erhöht.
Die politische Dimension dieser Entwicklungen ist nicht zu unterschätzen. Der polnische Digitalminister hat vor einer internationalen Krise gewarnt, sollte Musk den Zugang der Ukraine zu Starlink tatsächlich sperren. Polen hat bereits erheblich in die Bereitstellung von Starlink-Terminals investiert und weitere Bestellungen getätigt, um die Kommunikationsinfrastruktur der Ukraine zu unterstützen.
Insgesamt zeigt sich, dass die Satellitenkommunikation nicht nur eine technische, sondern auch eine geopolitische Herausforderung darstellt. Die Entscheidung von Eutelsat, sich als Alternative zu Starlink zu positionieren, könnte weitreichende Auswirkungen auf die europäische und globale Kommunikationslandschaft haben.

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