FRANKFURT / LONDON (IT BOLTWISE) – Inmitten politischer Unsicherheiten hält die Europäische Zentralbank (EZB) die Leitzinsen im Euroraum stabil. Der Einlagenzins bleibt bei 2,0 Prozent, was sowohl Banken als auch Sparer betrifft. Ökonomen sehen in dieser Entscheidung eine Reaktion auf das überraschend hohe Wirtschaftswachstum und die moderaten Inflationsprognosen.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat in einer Zeit politischer Unsicherheiten beschlossen, die Leitzinsen im Euroraum unverändert zu lassen. Der Einlagenzins, der für Banken und Sparer von entscheidender Bedeutung ist, bleibt bei 2,0 Prozent. Diese Entscheidung folgt auf eine ähnliche Maßnahme im Juli, als die EZB ebenfalls keine Anpassungen vornahm. Christine Lagarde, die Präsidentin der EZB, betonte, dass der Wachstumsausblick ausgeglichener geworden sei, was die Entscheidung unterstütze.
Ökonomen haben unterschiedliche Einschätzungen zu dieser geldpolitischen Entscheidung. Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank, bemerkte, dass Lagarde auf der Pressekonferenz die Hoffnungen auf Zinssenkungen dämpfte, indem sie auf das überraschend hohe Wirtschaftswachstum hinwies und die langfristige Inflationsprognose herunterspielte. Seiner Meinung nach bleibt das Szenario eines unveränderten Einlagensatzes von 2,0 Prozent das wahrscheinlichere.
Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Dekabank, sieht die Leitzinsen auf längere Sicht als angemessen an. Er weist darauf hin, dass die Inflationsrate wieder auf 2 Prozent gesunken ist und bei den Verbrauchern kein großes Thema mehr darstellt. Die Geldmenge entwickelt sich moderat, und Kredite sind zugänglich und nicht zu teuer für Investitionen. Eine Zinssenkung wäre nur bei einem Konjunktureinbruch oder einem gravierenden Ereignis notwendig.
Michael Heise, Chefökonom von HQ Trust, hält die Beibehaltung des aktuellen Zinsniveaus für angemessen, da die gesamtwirtschaftliche Produktion im ersten Halbjahr aufwärtsgerichtet war und die Inflation leicht über dem Ziel der Preisniveaustabilität liegt. Er sieht keinen Anlass für eine Zinssenkung, selbst angesichts politischer Turbulenzen in Frankreich.
Thomas Gitzel von der VP Bank meint, dass weitere Zinssenkungen erst bei einer deutlichen wirtschaftlichen Schwäche in Betracht gezogen werden könnten. Derzeit zeigen wichtige Konjunkturfrühindikatoren einen moderaten Erholungskurs, was mittelfristig eher Zinserhöhungen erwarten lässt. Eckhard Schulte von MainSky Asset Management ergänzt, dass die EZB mit dem aktuellen Zinsniveau zufrieden ist und keinen Handlungsbedarf sieht, solange die monetären Entwicklungen schwach bleiben.

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