MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der Anteil von Frauen in den Aufsichtsräten großer deutscher Unternehmen hat sich in den letzten zehn Jahren erheblich erhöht. Diese Entwicklung ist das Ergebnis gezielter politischer Maßnahmen und gesetzlicher Vorgaben, die darauf abzielen, die Geschlechtergleichheit in Führungspositionen zu fördern.

Der politische Druck der vergangenen Jahre zeigt Wirkung: In den Aufsichtsräten und Vorständen großer deutscher Unternehmen sind heute mehr Frauen vertreten als je zuvor. Diese Entwicklung ist das Ergebnis einer umfassenden Bilanz der Organisation „Frauen in die Aufsichtsräte“ (Fidar), die zehn Jahre nach Inkrafttreten des ersten Führungspositionengesetzes am 1. Mai 2015 gezogen wurde. Dieses Gesetz führte eine feste Quote für Aufsichtsräte in bestimmten Unternehmen ein.

Zum Stichtag 1. April lag der Frauenanteil in den Aufsichtsräten der Privatwirtschaft bei 37,5 Prozent – fast doppelt so hoch wie vor zehn Jahren, als er noch bei 19,9 Prozent lag. In öffentlichen Unternehmen wurde ein Anteil von 38,9 Prozent erreicht, verglichen mit 24,1 Prozent im Jahr 2015. Auch in den Vorständen von Börsenunternehmen hat sich der Frauenanteil von 5 auf 20,2 Prozent vervierfacht, während er in öffentlichen Unternehmen auf 31 Prozent mehr als verdoppelt wurde (2015: 13,1 Prozent).

Der „Woman on Board-Index“ von Fidar, der seit 2011 aufgelegt wird, umfasst 160 Konzerne aus den Börsenindizes Dax, MDax und SDax sowie 19 weitere börsennotierte und paritätisch mitbestimmte Firmen. Im „Public Women-on-Board-Index“ untersucht die Organisation 261 öffentliche Firmen. Diese Auswertung lag der Deutschen Presse-Agentur dpa vorab vor.

Das Führungspositionengesetz entfaltet seine volle Wirkung, wie die geschäftsführende Bundesfrauenministerin Lisa Paus (Grüne) in einer Mitteilung zur zehnjährigen Bilanz zitiert wird. „Wir haben es in dieser Zeit gemeinsam geschafft, dass der Anteil von Frauen in Spitzengremien der deutschen Wirtschaft spürbar gestiegen ist.“ Die angestrebte Zielgröße von 30 Prozent in den Aufsichtsräten von rund 100 großen deutschen Unternehmen sei inzwischen erreicht.

Das Ziel des ersten Führungspositionengesetzes ist es, den Anteil von Frauen in Führungspositionen sowohl im privaten als auch im öffentlichen Sektor signifikant zu steigern. Seit dem 1. Januar 2016 gilt eine Quote von 30 Prozent Frauen bei der Neubesetzung von Aufsichtsräten börsennotierter und paritätisch mitbestimmter Unternehmen. Dazu kam unter anderem die Pflicht zur Festlegung von Zielgrößen für den Frauenanteil im Management.

Mit dem zweiten Führungspositionengesetz kamen weitere Vorschriften hinzu: Seit Sommer 2022 muss bei großen Unternehmen mit Vorständen – die mehr als drei Mitglieder haben – mindestens eine Frau im Führungsgremium vertreten sein. Auch wurden die Regelungen zu den Zielgrößen verschärft.

„Ohne gesetzlichen Druck gab es zuvor quasi keinen Fortschritt“, kritisiert Fidar-Präsidentin Anja Seng. Die Quote wirke nicht nur in Aufsichtsräten, sondern auch in Vorständen. „Nur, wenn dieser Druck aufrechterhalten wird, können wir mittelfristig eine paritätische Besetzung der Führungsgremien erreichen.“

Allerdings sind derzeit lediglich 100 Unternehmen börsennotiert sowie paritätisch mitbestimmt und unterliegen der Aufsichtsratsquote. Das Mindestbeteiligungsgebot im Vorstand gilt nur für 61 Unternehmen der Privatwirtschaft und für 43 Bundesbeteiligungen. Die Fidar-Präsidentin plädiert dafür, die festen Geschlechterquoten auszudehnen: „Wir sollten diesen wirksamen Hebel auf jene Unternehmen ausweiten, die börsennotiert sind oder mehr als 500 Beschäftigte haben. Unabhängig von den Verschärfungen der Gesetze sollten Frauen in Leitungspositionen Normalität sein.“

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Frauenanteil in deutschen Aufsichtsräten erreicht neue Höhen
Frauenanteil in deutschen Aufsichtsräten erreicht neue Höhen (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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