LONDON (IT BOLTWISE) – Die Nutzung von Cannabisprodukten nimmt unter älteren Menschen zu, doch damit steigen auch die damit verbundenen Gesundheitsrisiken.
In den letzten Jahren ist ein deutlicher Anstieg der Cannabisnutzung unter älteren Erwachsenen zu verzeichnen. Diese Entwicklung wird durch die zunehmende Legalisierung von Cannabis in vielen Staaten begünstigt. Doch während immer mehr ältere Menschen zu Cannabisprodukten greifen, um gesundheitliche Beschwerden wie Schlaflosigkeit oder chronische Schmerzen zu lindern, mehren sich die Berichte über gesundheitliche Probleme, die mit dem Konsum einhergehen.
Ein Beispiel hierfür ist der Fall einer 76-jährigen Patientin, die aufgrund von Schlafproblemen zu Cannabis-Gummibärchen griff. Ohne die Wirkung abzuwarten, nahm sie mehrere dieser Gummis ein, was zu intensiver Angst und Herzrasen führte. Solche Symptome könnten bei jüngeren Menschen weniger gravierend sein, doch bei älteren Menschen mit Vorerkrankungen wie Bluthochdruck oder Herzrhythmusstörungen kann dies ernsthafte Folgen haben.
Dr. Benjamin Han, ein Geriater und Suchtmediziner, warnt davor, dass ältere Gehirne empfindlicher auf psychoaktive Substanzen reagieren. Er empfiehlt, mit niedrigen Dosen zu beginnen und die Wirkung abzuwarten, bevor weitere Dosen eingenommen werden. Dennoch zeigt die Forschung, dass die Zahl der Notaufnahmen und Krankenhausaufenthalte aufgrund von Cannabis bei älteren Menschen zunimmt.
Eine kanadische Studie hat sogar einen Zusammenhang zwischen akuter medizinischer Versorgung aufgrund von Cannabis und einem erhöhten Risiko für Demenz festgestellt. Dies ist besonders besorgniserregend, da viele ältere Menschen Cannabis aus therapeutischen Gründen verwenden, obwohl die Wirksamkeit bei der Behandlung von chronischen Schmerzen oder Schlaflosigkeit noch nicht ausreichend belegt ist.
Die Wahrnehmung von Cannabis als weniger riskant als Zigaretten hat ebenfalls zugenommen, was zu einem sorgloseren Umgang mit der Substanz führen könnte. Doch Experten warnen, dass diese Einschätzung nicht mit der wissenschaftlichen Evidenz übereinstimmt. Die Cannabisindustrie selbst fördert den Konsum unter älteren Menschen durch spezielle Rabatte und Bildungsprogramme.
Während einige ältere Menschen positive Erfahrungen mit Cannabis machen, zeigen Studien aus den USA und Kanada, dass die Zahl der medizinischen Behandlungen aufgrund von Cannabisproblemen steigt. In Kalifornien beispielsweise stieg die Zahl der Notaufnahmen bei über 65-Jährigen von 21 pro 100.000 Besuchen im Jahr 2005 auf etwa 395 im Jahr 2019.
Dr. Daniel Myran, ein Forscher am Bruyère Health Research Institute, betont, dass diese Zahlen nicht alle Cannabisnutzer betreffen, sondern eher diejenigen mit schwerwiegenderen Konsummustern. Dennoch gibt es Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Cannabisnutzern mit bestehenden Gesundheitsproblemen.
Auch die kognitive Beeinträchtigung durch Cannabis ist ein wachsendes Thema. Studien zeigen, dass ältere Menschen, die aufgrund von Cannabis in die Notaufnahme kommen, ein höheres Risiko für eine Demenzdiagnose haben. Diese Ergebnisse sind zwar nicht kausal, aber sie unterstreichen die Notwendigkeit weiterer Forschung.
Angesichts der gesundheitlichen Anfälligkeiten älterer Menschen und der höheren Potenz heutiger Cannabisprodukte im Vergleich zu früheren Zeiten, raten Forscher zur Vorsicht. Cannabis sollte, wie jedes andere Medikament, mit Bedacht und unter Berücksichtigung möglicher Nebenwirkungen verwendet werden.
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