AMSTERDAM / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der Konflikt zwischen den Gründern des türkischen Schnelllieferdienstes Getir und dem Hauptinvestor Mubadala Investment Co. erreicht einen kritischen Punkt. Eine entscheidende Abstimmung der Aktionäre steht bevor, die die Zukunft des Unternehmens maßgeblich beeinflussen könnte.



Der Machtkampf zwischen den Gründern von Getir und dem Staatsfonds Mubadala Investment Co. spitzt sich in Amsterdam zu. Die Gründer des türkischen Schnelllieferdienstes stehen vor der Herausforderung, dass ihre Beteiligung auf null Prozent reduziert werden könnte, sollte der neue Umstrukturierungsvertrag angenommen werden. Diese Entwicklung könnte das Ende der Gründerbeteiligung an dem Unternehmen bedeuten, das sie 2015 ins Leben gerufen haben.

Die Auseinandersetzung hat ihren Ursprung in einem im Juni beschlossenen Vertrag zur Umstrukturierung von Getir, der angeblich nicht eingehalten wurde. Mubadala, der Hauptinvestor, hat daraufhin eine neue Transaktion vorgeschlagen, die von den unabhängigen Vorstandsmitgliedern unterstützt wird. Diese soll am Sonntag in einer außerordentlichen Hauptversammlung in Amsterdam zur Abstimmung kommen.

Der Mitgründer von Getir, Nazim Salur, hat bereits angekündigt, rechtliche Schritte in Betracht zu ziehen, sollte die neue Vereinbarung angenommen werden. Er fordert, dass der bestehende Vertrag eingehalten wird und kritisiert die drastische Reduzierung der Gründerbeteiligung. Salur, der im Juni als CEO zurücktrat, sieht in der aktuellen Entwicklung eine Bedrohung für die ursprünglichen Visionen des Unternehmens.

Im Juni übernahm Mubadala nach einer Finanzierungsrunde in Höhe von 250 Millionen Dollar die Kontrolle über Getir. Diese Übernahme führte zu einer Neuausrichtung der Unternehmensstrategie, bei der die Gründer und Investoren zurücktraten, um die angebotenen Dienste neu zu strukturieren. Die Spannungen zwischen dem Gründungsteam und den Investoren sind nicht neu und betreffen vor allem die strategische Ausrichtung und die Kostenstruktur des Unternehmens.

Getir, das während der Pandemie durch seine Lieferungen in unter zehn Minuten bekannt wurde, sieht sich nun mit finanziellen Herausforderungen konfrontiert. Der Unternehmenswert sank von 11,8 Milliarden Dollar im Jahr 2022 auf 2,5 Milliarden Dollar im Jahr 2023. Diese Entwicklung zwang das Unternehmen, sich aus Schlüsselregionen zurückzuziehen und sich stärker auf den heimischen Markt in der Türkei zu konzentrieren.

Die bevorstehende Abstimmung in Amsterdam könnte weitreichende Konsequenzen für die Zukunft von Getir haben. Sollte die neue Vereinbarung angenommen werden, könnte dies das Ende der Gründerbeteiligung bedeuten und eine neue Ära unter der Führung von Mubadala einleiten. Die Entscheidung der Aktionäre wird mit Spannung erwartet und könnte als wegweisend für die Zukunft des Schnelllieferdienstes angesehen werden.

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Getir und Mubadala: Machtkampf um die Zukunft des Schnelllieferdienstes
Getir und Mubadala: Machtkampf um die Zukunft des Schnelllieferdienstes (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)

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