TEL AVIV / LONDON (IT BOLTWISE) – Ein israelisches Startup sorgt mit seiner innovativen Technologie zur CO2-Reduktion im Ozean für Aufsehen. Gigablue behauptet, durch die Freisetzung von Partikeln im Meer Kohlendioxid dauerhaft zu binden. Doch Wissenschaftler äußern Zweifel an der Wirksamkeit und Sicherheit dieser Methode.

Das israelische Startup Gigablue hat kürzlich mit der Ankündigung, 200.000 CO2-Zertifikate verkauft zu haben, für Aufsehen gesorgt. Diese Zertifikate sollen eine neuartige Technologie finanzieren, die das Unternehmen als bahnbrechend im Kampf gegen den Klimawandel beschreibt. Gigablue behauptet, Partikel entwickelt zu haben, die im Ozean freigesetzt werden und Kohlendioxid am Meeresboden binden. Doch Wissenschaftler sind skeptisch, ob die Technologie tatsächlich so funktioniert, wie das Unternehmen es darstellt.
Die Idee von Gigablue basiert darauf, dass die Partikel Algenwachstum fördern, die wiederum CO2 aus dem Wasser aufnehmen. Wenn die Algen dann auf den Meeresboden sinken, soll das CO2 dort für lange Zeit gebunden bleiben. Diese Methode ist jedoch umstritten, da viele Experten bezweifeln, dass die Algen genügend Licht erhalten, um auf den Partikeln zu wachsen. Zudem könnte die schnelle Absinkgeschwindigkeit der Partikel das Algenwachstum beeinträchtigen.
Gigablue hat bereits mehrere Versuche im Südpazifik durchgeführt, bei denen Partikel vor der Küste Neuseelands freigesetzt wurden. Die genauen Materialien, aus denen die Partikel bestehen, hält das Unternehmen geheim, was weitere Zweifel an der Transparenz und Sicherheit des Verfahrens aufwirft. Laut Gigablue sind die Materialien jedoch natürlich, ungiftig und im Ozean vorkommend.
Ein weiterer Kritikpunkt ist die mangelnde Regulierung des CO2-Zertifikatemarktes, der in den letzten Jahren stark gewachsen ist. Viele Unternehmen kaufen diese Zertifikate freiwillig, um ihren CO2-Fußabdruck zu verringern, ohne ihre eigenen Emissionen reduzieren zu müssen. Dies hat zur Entstehung zahlreicher Startups geführt, die innovative, aber oft unbewiesene Technologien zur CO2-Reduktion anbieten.
Die wissenschaftliche Gemeinschaft fordert mehr Transparenz und unabhängige Studien, um die Wirksamkeit und Sicherheit von Gigablues Technologie zu überprüfen. Ohne belastbare Daten bleibt unklar, ob die Methode tatsächlich zur Lösung des Klimaproblems beitragen kann oder ob sie möglicherweise negative Auswirkungen auf das marine Ökosystem hat.
Gigablue plant, seine Aktivitäten auszuweiten und hofft, in Zukunft noch mehr CO2-Zertifikate verkaufen zu können. Doch solange die wissenschaftlichen Zweifel nicht ausgeräumt sind, bleibt die Technologie umstritten. Die Diskussion um Gigablue zeigt, wie wichtig es ist, neue Technologien zur CO2-Reduktion kritisch zu hinterfragen und auf fundierte wissenschaftliche Erkenntnisse zu setzen.

- Die besten Bücher rund um KI & Robotik!
- Die besten KI-News kostenlos per eMail erhalten!
- Zur Startseite von IT BOLTWISE® für aktuelle KI-News!
- IT BOLTWISE® kostenlos auf Patreon unterstützen!
- Aktuelle KI-Jobs auf StepStone finden und bewerben!
Stellenangebote

AI Strategy, Compliance & Risk Principal - Interne Anwendungen (m/w/d)

W2-Professur für KI-Infrastruktur

AI Agent Engineer (m/w/d) – Google Cloud Fokus
Teamleiter Beratung - KI und Prozessoptimierung (m/w/d)

- Künstliche Intelligenz: Dem Menschen überlegen – wie KI uns rettet und bedroht | Der Neurowissenschaftler, Psychiater und SPIEGEL-Bestsellerautor von »Digitale Demenz«
Du hast einen wertvollen Beitrag oder Kommentar zum Artikel "Gigablues umstrittene Technologie zur CO2-Reduktion im Ozean" für unsere Leser?
Es werden alle Kommentare moderiert!
Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen.
Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte.
Du willst nichts verpassen?
Du möchtest über ähnliche News und Beiträge wie "Gigablues umstrittene Technologie zur CO2-Reduktion im Ozean" informiert werden? Neben der E-Mail-Benachrichtigung habt ihr auch die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den RSS-Hauptfeed oder IT BOLTWISE® bei Google News wie auch bei Bing News abonnieren.
Nutze die Google-Suchmaschine für eine weitere Themenrecherche: »Gigablues umstrittene Technologie zur CO2-Reduktion im Ozean« bei Google Deutschland suchen, bei Bing oder Google News!