LONDON (IT BOLTWISE) – Die Luxus-Hotellerie steht vor erheblichen Herausforderungen, da steigende Kosten und hohe Erwartungen die Gewinnmargen belasten. Trotz hoher Zimmerpreise bleibt oft wenig Gewinn übrig, was Hoteliers zu kreativen Lösungen zwingt.
Die Welt der Luxus-Hotellerie ist geprägt von Glanz und Glamour, doch hinter den Kulissen kämpfen viele Betreiber mit enormen finanziellen Belastungen. Die Preise für Übernachtungen in Fünf-Sterne-Hotels sind in den letzten Jahren drastisch gestiegen, was bei vielen Gästen den Eindruck von Abzocke erweckt. Doch ein genauerer Blick auf die Kalkulationen zeigt, dass diese Preiserhöhungen oft notwendig sind, um die steigenden Betriebskosten zu decken.
Ein Paradebeispiel für die Herausforderungen in der Branche ist das ‘Gerstl Family Retreat’ in Südtirol. Mit einer Investition von 40 Millionen Euro, von denen über 30 Millionen fremdfinanziert sind, steht das Hotel unter einem enormen finanziellen Druck. Die durchschnittlichen Übernachtungskosten von 400 Euro pro Nacht, inklusive Dreiviertelpension, erscheinen luxuriös, sind jedoch ein ökonomischer Drahtseilakt.
Die Aufschlüsselung der Kosten zeigt, dass nach Abzug von Personal-, Energie-, Verpflegungs- und Instandhaltungskosten etwa 140 Euro pro Nacht als Bruttobetrag übrig bleiben. Davon müssen Zinsen, Tilgung und Rücklagen für zukünftige Investitionen abgezogen werden. Besonders im Luxussegment ist es notwendig, Gebäude regelmäßig zu modernisieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Ein wesentlicher Kostenfaktor ist das Personal, das etwa 35-40% des Zimmerpreises ausmacht. In der gehobenen Hotellerie erwarten Gäste einen hohen Personalaufwand und fehlerfreie Abläufe. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden und gleichzeitig die Kosten zu senken, setzen einige Hotels auf Automatisierung. So hilft im ‘Gerstl Family Retreat’ ein Serviceroboter beim Abräumen, was den Spagat zwischen Gastfreundschaft und Effizienz symbolisiert.
Die Kalkulation der Hotelkosten ist zudem stark von der Auslastung abhängig. Eine stabile Belegung von mindestens 80% ist notwendig, um wirtschaftlich zu arbeiten. Sinkt die Auslastung unter 60%, wird es finanziell brenzlig, da Hotels stark fixkostengetrieben sind. Ein leeres Zimmer verursacht Kosten, ohne Einnahmen zu generieren.
Ein weiterer Aspekt, der die Kalkulation belastet, ist die Gastronomie. Frühstück und Abendessen sind oft Zuschussgeschäfte, die zwar für die Kundenzufriedenheit notwendig sind, aber selten lukrativ. Der Fokus liegt daher auf der Übernachtung, die den Hauptteil der Einnahmen generiert.
Seit der Pandemie sind nicht nur die Preise gestiegen, sondern auch die Unsicherheiten. Hohe Energiepreise, Materialkosten und Bauzinsen belasten die Kalkulation zusätzlich. Gleichzeitig müssen Hotels ihr Niveau halten, da Gäste keine Rückschritte verzeihen. Diese Preisspirale ist weniger auf Profitgier zurückzuführen, sondern vielmehr auf strukturelle Notwendigkeiten.

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