MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die zunehmende Nutzung von Homeoffice in Deutschland hat nicht nur die Art und Weise verändert, wie viele Menschen arbeiten, sondern auch neue Herausforderungen in Bezug auf Karrierechancen und Arbeitsplatzwahrnehmung mit sich gebracht.

Die Arbeit im Homeoffice hat sich in den letzten Jahren zu einer weit verbreiteten Praxis entwickelt, insbesondere seit der Pandemie. Doch trotz der offensichtlichen Vorteile, wie der besseren Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben, zeigt eine aktuelle Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI), dass Homeoffice auch negative Auswirkungen auf die Karrierechancen haben kann. Besonders betroffen sind kinderlose Arbeitnehmer und Väter, die häufig als weniger engagiert wahrgenommen werden.
Die Untersuchung, die auf einer Befragung von rund 5.000 Erwerbstätigen und Arbeitssuchenden basiert, offenbart, dass Arbeitnehmer, die einen hohen Anteil ihrer Arbeitszeit im Homeoffice verbringen, oft als weniger produktiv angesehen werden. Dies führt dazu, dass ihre Chancen auf Beförderungen und beruflichen Aufstieg beeinträchtigt werden. Diese Stigmatisierung ist besonders in Unternehmen ausgeprägt, in denen nur ein kleiner Teil der Belegschaft von zu Hause aus arbeitet.
Interessanterweise zeigt die Studie, dass Mütter mit betreuungspflichtigen Kindern eine höhere Akzeptanz für ihre Heimarbeit erfahren. Dies deutet darauf hin, dass sich die Wahrnehmung von Homeoffice in bestimmten Kontexten bereits verändert hat. Dennoch bleibt die Diskriminierung kinderloser Arbeitnehmer und Väter ein ernstes Problem, das angegangen werden muss.
Die Studienautoren plädieren für die Einführung eines formalen Rechts auf Homeoffice, um Diskriminierung zu vermeiden und die Arbeitsbedingungen gerechter zu gestalten. Bettina Kohlrausch, die wissenschaftliche Direktorin des WSI, betont, dass Homeoffice-Regelungen nicht nur bestimmten Gruppen vorbehalten bleiben sollten, sondern allen Arbeitnehmern zugänglich gemacht werden müssen.
Ein formales Recht auf Homeoffice könnte nicht nur die Gleichstellung am Arbeitsplatz fördern, sondern auch die Produktivität und Zufriedenheit der Mitarbeiter steigern. Unternehmen, die bereits eine breite Nutzung von Homeoffice ermöglichen, berichten von einer nahezu vollständigen Verwischung der Unterschiede in der Bewertung der Arbeitsleistung zwischen Büro- und Heimarbeit.
Die Diskussion um Homeoffice und seine Auswirkungen auf die Karrierechancen ist Teil einer größeren Debatte über die Zukunft der Arbeit. Während einige Unternehmen die Rückkehr ins Büro fordern, setzen andere auf flexible Arbeitsmodelle, die den Bedürfnissen der Mitarbeiter besser gerecht werden. Die Ergebnisse der WSI-Studie unterstreichen die Notwendigkeit, diese Diskussion fortzusetzen und Lösungen zu finden, die sowohl den Bedürfnissen der Arbeitnehmer als auch den Anforderungen der Unternehmen gerecht werden.

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