LONDON (IT BOLTWISE) – HSBC steht vor Herausforderungen, nachdem die Bank im zweiten Quartal einen deutlichen Gewinnrückgang verzeichnete. Die Gründe dafür sind vielfältig und reichen von einer milliardenschweren Abschreibung in China bis hin zu erhöhten Rückstellungen für Kreditausfälle.
Die britische Großbank HSBC hat im zweiten Quartal einen Vorsteuergewinn von 6,3 Milliarden US-Dollar erzielt, was einem Rückgang von 29 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Analysten hatten mit einem höheren Ergebnis gerechnet, doch eine Abschreibung in Höhe von 2,1 Milliarden US-Dollar auf den Anteil an der chinesischen Bank of Communications belastete das Ergebnis erheblich. Diese Abschreibung war eine Folge der staatlich veranlassten Rekapitalisierung des chinesischen Instituts.
Die operativen Kosten der Bank stiegen um 10 Prozent auf 8,9 Milliarden US-Dollar, was unter anderem auf Abfindungszahlungen im Rahmen der konzernweiten Restrukturierung zurückzuführen ist. CEO Georges Elhedery, der seit letztem Jahr im Amt ist, verfolgt eine Strategie der Vereinfachung und zieht sich aus nicht-strategischen Märkten wie Kanada und dem US-Investmentbanking zurück.
Zusätzlich zu den internen Umstrukturierungen sieht sich HSBC mit makroökonomischen Herausforderungen aus China konfrontiert. Allein im zweiten Quartal wurden 1,1 Milliarden US-Dollar für mögliche Kreditausfälle zurückgestellt, was die Erwartungen der Analysten übertraf. Ein erheblicher Teil dieser Rückstellungen entfiel auf gewerbliche Immobilien in Hongkong.
Trotz dieser Herausforderungen plant HSBC ein weiteres Aktienrückkaufprogramm im Volumen von bis zu 3 Milliarden US-Dollar und kündigte eine Zwischendividende von 10 Cent je Aktie an. Analysten von Citi bewerteten die Ergebnisse als solide, insbesondere aufgrund der 19-prozentigen Umsatzsteigerung im Wealth Management, die durch ein höheres Handelsvolumen vermögender Kunden und ein stärkeres Versicherungsgeschäft begünstigt wurde.
Auch das Geschäft in Großbritannien zeigte positive Entwicklungen und legte im Quartalsvergleich um 7 Prozent auf 3,2 Milliarden US-Dollar zu. Elhedery hob in einer Analystenschalte die schnellen Fortschritte neuer britischer Handelsabkommen mit der EU, Indien und den USA hervor, die als positives Signal für das zukünftige Wachstum im Heimatmarkt gelten.
Dennoch warnte HSBC vor möglichen Auswirkungen der US-Handelspolitik unter Donald Trump. Die Bank prüft Szenarien, in denen die Leitzinsen auf 1 Prozent sinken könnten, was mittelfristig die Profitabilität beeinträchtigen würde.
Zusätzlich belasten Aufsichtsthemen das Gesamtbild: Französische und schweizerische Behörden haben Ermittlungen gegen die Schweizer Privatbank von HSBC aufgenommen. Es geht um mutmaßliche Geldwäsche im Zusammenhang mit zwei historischen Kundenverbindungen, deren Auswirkungen signifikant sein könnten.
Unterdessen bereitet sich die Bank auf einen Führungswechsel an der Spitze des Verwaltungsrats vor. Brendan Nelson wird Anfang Oktober vorläufig den Vorsitz übernehmen, bis ein Nachfolger für Sir Mark Tucker gefunden ist. Eine interne Besetzung wird nicht ausgeschlossen.

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