BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Der illegale Zigarettenhandel in Deutschland zeigt 2024 einen leichten Anstieg, was erhebliche wirtschaftliche und steuerliche Auswirkungen hat.

Der illegale Zigarettenhandel in Deutschland hat im Jahr 2024 einen leichten Anstieg verzeichnet, was sowohl wirtschaftliche als auch steuerliche Konsequenzen nach sich zieht. Laut einer Studie von KPMG wurden schätzungsweise 1,7 Milliarden Zigaretten auf dem Schwarzmarkt gehandelt, was einem Anteil von 2,2 Prozent am gesamten Zigarettenkonsum entspricht. Im Vergleich dazu waren es 2023 noch 1,6 Milliarden, während 2020 fast 3,7 Milliarden illegal verkauft wurden.

Der illegale Handel mit Zigaretten führt zu erheblichen Steuerausfällen. Allein in Deutschland belaufen sich diese auf rund 401 Millionen Euro. Diese Entwicklung wird von Philip Morris International als alarmierend eingestuft, da Deutschland zunehmend als strategischer Standort für organisierte Kriminalität im Bereich des illegalen Tabakhandels gilt.

Ein wesentlicher Teil der illegalen Zigaretten in Deutschland besteht aus Schmuggelware, während der Rest entweder als gefälschte Produkte oder sogenannte Illicit Whites klassifiziert wird. Letztere werden zumeist legal hergestellt, gelangen jedoch auf illegalen Wegen nach Deutschland. Diese Produkte stellen eine besondere Herausforderung für die Strafverfolgungsbehörden dar.

Die Methoden zur Erhebung von Daten über den illegalen Tabakhandel sind vielfältig. KPMG nutzt unter anderem die Analyse von Müllsäcken und weggeworfenen Packungen, um ein genaueres Bild des Schwarzmarktes zu erhalten. Diese Methoden sind notwendig, um die versteckten Strukturen des illegalen Handels aufzudecken und effektive Gegenmaßnahmen zu entwickeln.

Europaweit ist jede zehnte Zigarette illegal, wobei Frankreich besonders betroffen ist. Deutschland nimmt dabei eine besondere Rolle ein, da es sowohl als Transitland als auch als Zielmarkt für illegale Zigaretten fungiert. Eine kürzlich durchgeführte Razzia in Düsseldorf führte zur Sicherstellung von 32 Millionen unversteuerten gefälschten Zigaretten, was die Dimension des Problems verdeutlicht.

Zusätzlich zum Zigarettenhandel stehen auch andere Tabakprodukte im Fokus krimineller Aktivitäten. Im Jahr 2023 wurden in Deutschland 150 Millionen geschmuggelte Tabaksticks für Tabakerhitzer konsumiert. Dieser Trend zeigt, dass die kriminellen Netzwerke ihre Aktivitäten diversifizieren und anpassen, um den Marktanforderungen gerecht zu werden.

Die Bekämpfung des illegalen Zigarettenhandels erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen den Strafverfolgungsbehörden und der Industrie. Nur durch koordinierte Maßnahmen können die wirtschaftlichen Schäden und die gesundheitlichen Risiken, die mit dem Konsum illegaler Produkte einhergehen, effektiv reduziert werden.

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Illegale Zigaretten: Steigende Zahlen und wirtschaftliche Folgen
Illegale Zigaretten: Steigende Zahlen und wirtschaftliche Folgen (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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