Italienischer Youtuber wegen Retro-Gaming-Reviews in rechtlichen Schwierigkeiten

ROM / LONDON (IT BOLTWISE) – Der italienische Youtuber Francesco Salicini, bekannt als Once Were Nerd, sieht sich mit einem juristischen Albtraum konfrontiert. Die italienische Finanzpolizei hat seine Wohnung und sein Büro durchsucht und über 30 Retro-Gaming-Handhelds sowie sein Smartphone beschlagnahmt. Der Vorwurf: mutmaßliche Urheberrechtsverletzungen durch Reviews von Geräten mit vorinstallierten ROMs.

Die rechtlichen Probleme von Francesco Salicini, einem bekannten italienischen Youtuber, der unter dem Namen Once Were Nerd auftritt, werfen ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, denen sich Content Creator im Bereich Retro-Gaming gegenübersehen. Im April 2025 durchsuchte die italienische Finanzpolizei seine Wohnung und sein Büro und beschlagnahmte über 30 Retro-Gaming-Handhelds sowie sein Smartphone. Der Vorwurf lautet auf mutmaßliche Urheberrechtsverletzungen, da Salicini in seinen Reviews Geräte mit vorinstallierten ROMs vorgestellt haben soll.

Die Grundlage für das Verfahren bildet Artikel 171ter des italienischen Urheberrechts, ein Gesetz aus dem Jahr 1941, das ursprünglich gegen industrielle Raubkopien geschaffen wurde. Heute wird es von den italienischen Strafbehörden genutzt, um die Nutzung von Emulator-Handhelds unter Strafe zu stellen. Dies zeigt, wie selbst ein Youtube-Review gravierende rechtliche Konsequenzen haben kann, wenn es um urheberrechtlich geschützte Inhalte geht.

Besonders brisant ist, dass viele der beschlagnahmten Geräte frei im Handel erhältlich sind, teilweise sogar über große Plattformen wie Amazon. Dies wirft Fragen auf, wie die rechtliche Lage für Tech-Reviewer aussieht, die solche Geräte kritisch hinterfragen. Für Salicini geht es um mehr als nur ein rechtliches Problem; es betrifft seine Existenz als Content Creator. Seit der Durchsuchung wartet er vergeblich auf die Rückgabe seines Smartphones, und die laufenden Ermittlungen lähmen seine Arbeit.

Die Gaming-Industrie, insbesondere große Konzerne wie Nintendo und Sony, sieht Retro-Emulatoren, die mit ihrem geistigen Eigentum Geld in fremde Kassen spülen, schon lange kritisch. Wer die Anzeige gegen Salicini gestellt hat, bleibt unklar, doch es ist möglich, dass eine dieser Firmen oder eine staatliche Stelle die Ermittlungen angestoßen hat. Der Fall zeigt, wie schnell sich Tech-Reviewer strafbar machen können, selbst wenn sie Geräte mit urheberrechtlich bedenklicher Software kritisch hinterfragen.

Für die Gaming-Community ist dieser Fall von großer Bedeutung, da er weit über Italien hinaus Wellen schlagen dürfte. Er verdeutlicht die Risiken, die mit der Nutzung und dem Review von Retro-Gaming-Geräten verbunden sind, und wirft Fragen zur rechtlichen Lage und den möglichen Konsequenzen für Content Creator auf. Die Diskussion um die rechtlichen Rahmenbedingungen für Emulatoren und ROMs wird sicherlich weitergehen, und es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation für Salicini entwickeln wird.

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