ROM / LONDON (IT BOLTWISE) – Italien erlebt unter der Führung von Giorgia Meloni eine bemerkenswerte wirtschaftliche Erholung. Die Regierung hat das Defizitziel früher als erwartet erreicht, was das Vertrauen der Finanzmärkte stärkt. Doch trotz dieser Erfolge bleiben strukturelle Herausforderungen bestehen, die die langfristige Stabilität des Landes gefährden könnten.

Italien, lange Zeit als das Sorgenkind der Eurozone bekannt, hat unter der Führung von Giorgia Meloni eine beeindruckende wirtschaftliche Wende vollzogen. Die Regierung hat es geschafft, das Defizitziel von drei Prozent früher als geplant zu erreichen, was ein bedeutender Erfolg in der europäischen Finanzpolitik ist. Diese Entwicklung hat nicht nur das Vertrauen der Finanzmärkte gestärkt, sondern auch das Ansehen Italiens in der EU verbessert.
Die Stabilität, die Melonis Regierung in Rom geschaffen hat, steht im starken Kontrast zu der politischen Unsicherheit in Frankreich, wo die Regierung mit internen Herausforderungen kämpft. Während in Paris der fünfte Premierminister innerhalb von zwei Jahren versucht, die Regierung zusammenzuhalten, zeigt sich Italien unter Meloni als planbar und berechenbar. Diese neue Stabilität hat dazu geführt, dass der Risikoaufschlag italienischer Staatsanleihen gegenüber deutschen Papieren auf den niedrigsten Stand seit Jahren gesunken ist.
Ein wesentlicher Faktor für die verbesserte Haushaltslage Italiens ist die gestiegene Inflation, die zu höheren Steuereinnahmen geführt hat. Gleichzeitig hat das Vertrauen der Investoren in die italienische Wirtschaft zugenommen, was den Schuldendienst günstiger macht. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Zufluss von rund 195 Milliarden Euro aus dem EU-Wiederaufbaufonds, der das Wachstum fördert und die Staatskassen füllt. Diese Mittel sind jedoch zeitlich begrenzt, und Italien wird ab 2027 ohne diese Unterstützung auskommen müssen.
Trotz der positiven Entwicklungen bleibt das größte Problem Italiens das stagnierende Wirtschaftswachstum. Die Produktivität ist niedrig, und die Bevölkerung altert, was langfristig die wirtschaftliche Dynamik des Landes beeinträchtigen könnte. Experten erwarten für die kommenden Jahre nur ein geringes Wachstum, was die Schuldenquote weiter belasten könnte. Es bleibt abzuwarten, ob Italien in der Lage sein wird, seine Schulden nachhaltig zu reduzieren und die wirtschaftlichen Herausforderungen zu meistern.

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