ROM / LONDON (IT BOLTWISE) – Italien plant, eine von der EU entwickelte Regelung zu nutzen, um sein Verteidigungsbudget um 12 Milliarden Euro zu erhöhen. Diese Maßnahme soll helfen, die neuen NATO-Ausgabenziele zu erreichen, ohne gegen die EU-Defizitregeln zu verstoßen. Die Entscheidung über die Aktivierung dieser Regelung wird nach Abschluss des SAFE-Programms getroffen.

Italien steht vor der Herausforderung, seine Verteidigungsausgaben signifikant zu erhöhen, um die neuen NATO-Ziele zu erreichen. Eine von der EU entwickelte Regelung könnte dabei helfen, indem sie es den Mitgliedstaaten erlaubt, Verteidigungsausgaben bei der Berechnung des jährlichen Defizits auszuklammern. Dies ermöglicht es, die Verteidigungsbudgets zu erhöhen, ohne gegen die EU-Defizitregeln zu verstoßen.
Die EU verlangt normalerweise, dass die Mitgliedstaaten ihr Haushaltsdefizit unter 3 % des BIP halten, andernfalls drohen Vertragsverletzungsverfahren. Ein italienischer Regierungsvertreter erklärte, dass die sogenannte NationalEscape Clause (NEC) Italien ermöglichen könnte, ab 2026 über drei Jahre hinweg 12 Milliarden Euro zusätzlich in das Verteidigungsbudget zu investieren.
Italien hat bereits EU-Darlehen in Höhe von 14,9 Milliarden Euro im Rahmen des SAFE-Programms beantragt, um die Verteidigungsausgaben zu steigern. Die italienische Regierung plant, der EU bis zum 30. November eine Liste der Verteidigungsprodukte vorzulegen, die mit diesen Darlehen finanziert werden sollen. Diese Liste wird sich auf gemeinsame Programme mit anderen Mitgliedstaaten oder Drittstaaten konzentrieren, die an der Entwicklung von Verteidigungsstrategien in Zusammenarbeit mit der EU interessiert sind.
Die Bereitschaft Italiens, die EU-Regelung zu nutzen, wurde in einem Haushaltsdokument des Finanzministeriums signalisiert. Darin wird erklärt, dass die Entscheidung über die Aktivierung der NEC nach Abschluss des SAFE-Programms getroffen wird, wenn der tatsächliche Bedarf bewertet wird. Die Europäische Kommission wird bis zum 31. Dezember auf den Antrag antworten.
Italien hat im Jahr 2024 29,18 Milliarden Euro für Verteidigung ausgegeben, was 1,54 % des BIP entspricht, und plant, in diesem Jahr 2 % zu erreichen. Um die Lücke zu schließen, plant die Regierung, Teile der italienischen Küstenwache als Militäreinheiten umzuklassifizieren. Ein formelles Verteidigungsbudgetdokument für 2025 wurde jedoch noch nicht veröffentlicht.
Für 2026 plant das Finanzministerium eine weitere schrittweise Erhöhung der Ausgaben, sodass Italien bis 2028 2,5 % des BIP für Verteidigung budgetiert. Das Dokument warnt davor, dass eine zu schnelle Erhöhung der Budgets zu einem “Kaufrausch” führen könnte, was wiederum die Preise auf dem Markt in die Höhe treiben würde.
Die Erlaubnis zur Nutzung der NEC durch die EU war Teil des ReArm-Plans vom März 2025, um die Mitgliedstaaten zur Erhöhung der militärischen Bereitschaft angesichts der russischen Invasion in der Ukraine zu drängen. Die EU erklärte, dass die Flexibilität im Rahmen der NEC für Verteidigungsausgaben vier Jahre lang ab 2025 verfügbar sein wird, wobei der jährliche Überschuss bis 2028 1,5 % des BIP nicht überschreiten wird.
Italien hatte zuvor erklärt, die NEC-Option nicht nutzen zu wollen, solange das jährliche Defizit bereits über 3 % liegt, was ein Vertragsverletzungsverfahren nach sich ziehen würde. Nun wird jedoch prognostiziert, dass es im nächsten Jahr auf 2,8 % sinken wird. Das Dokument enthält einen Hinweis darauf, dass Italien möglicherweise nicht die von der NATO geforderten 5 % erreichen muss, wenn es die militärischen Fähigkeiten durch Rationalisierungsstrategien und Optimierung der Ausgaben erreichen kann.

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