NEW YORK / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie aus den USA könnte die Behandlung von bestimmten Krebsarten revolutionieren. Forscher haben herausgefunden, dass das Immuntherapeutikum Jemperli, auch bekannt als Dostarlimab, bei Patienten mit bestimmten genetischen Mutationen bemerkenswerte Ergebnisse erzielt.

Die jüngste Veröffentlichung im New England Journal of Medicine hat in der medizinischen Gemeinschaft für Aufsehen gesorgt. Die Forscher des Memorial Sloan Kettering Cancer Center in New York haben gezeigt, dass das Medikament Jemperli, ein PD-1-Blocker, bei Patienten mit sogenannten dMMR-Tumoren (Mismatch Repair Deficient) eine vollständige Tumorregression bewirken kann. Diese Tumoren sind durch genetische Mutationen gekennzeichnet, die die Fähigkeit der Zellen zur DNA-Reparatur beeinträchtigen.
Traditionell werden solide Tumoren wie die des Rektums, des Magens oder der Prostata zunächst chirurgisch entfernt, gefolgt von Chemotherapie und Strahlentherapie. Doch die neue Studie zeigt, dass bei bestimmten genetischen Voraussetzungen die Immuntherapie allein ausreichen könnte. Dies stellt einen bedeutenden Paradigmenwechsel in der Krebstherapie dar.
Von den 49 Patienten mit Rektumkrebs in der Studie zeigten alle innerhalb von sechs Monaten eine vollständige Tumorregression, ohne dass es in den folgenden fünf Jahren zu einem Rückfall kam. Diese Ergebnisse sind besonders bemerkenswert, da die herkömmlichen Behandlungsansätze oft mit erheblichen Nebenwirkungen und einer eingeschränkten Lebensqualität verbunden sind.
Die Studie umfasste insgesamt 117 Patienten mit verschiedenen soliden Tumoren, darunter auch solche des Magens, der Speiseröhre und der Blase. Bei 84 der Patienten wurde eine vollständige klinische Antwort beobachtet, und 82 von ihnen konnten auf eine Operation verzichten. Die Zwei-Jahres-Überlebensrate ohne Rückfall lag bei beeindruckenden 92 %.
Allerdings ist die Anwendung von Jemperli auf Patienten mit dMMR-Tumoren beschränkt, die nur etwa 2 bis 3 % aller Krebspatienten ausmachen. Dennoch könnte diese Entdeckung für diese Patientengruppe lebensverändernd sein. Die Kosten für die Behandlung sind jedoch hoch, und es bleibt abzuwarten, ob Versicherungen die Kosten übernehmen werden, bevor offizielle Richtlinien angepasst werden.
Die Ergebnisse dieser Studie könnten langfristig die Art und Weise verändern, wie Onkologen solide Tumoren behandeln. Doch bis sich diese neuen Ansätze in der Praxis durchsetzen, könnte es noch einige Zeit dauern. Die Forscher hoffen, dass die beeindruckenden Ergebnisse die medizinische Gemeinschaft dazu bewegen werden, die Rolle der Immuntherapie in der Krebsbehandlung neu zu bewerten.

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