MÜNCHEN / PARIS / LONDON (IT BOLTWISE) – Der europäische Rüstungskonzern KNDS bereitet sich auf einen möglichen Börsengang vor, um von der aktuellen geopolitischen Lage zu profitieren. Unter der Führung von Jean-Paul Alary plant das Unternehmen, seine Produktionskapazitäten erheblich zu erweitern und sich als europäischer Champion zu positionieren.

Der europäische Rüstungskonzern KNDS, bekannt für die Produktion des Kampfpanzers Leopard 2, plant einen möglichen Börsengang, um von der aktuellen geopolitischen Lage zu profitieren. Jean-Paul Alary, der seit April die Führung des Unternehmens übernommen hat, sieht in der neuen geopolitischen Situation die Notwendigkeit, eine neue Führungs- und Kapitalstruktur zu etablieren. Der Verwaltungsrat hat ihn beauftragt, das Unternehmen auf einen Börsengang vorzubereiten, obwohl eine endgültige Entscheidung noch aussteht.
Die deutschen Miteigentümerfamilien Bode und Braunbehrens erwägen, sich von Anteilen zu trennen, was die Pläne heikel macht, da auf französischer Seite der Staat beteiligt ist. Alary betont die Notwendigkeit einer ausgewogenen Repräsentanz französischer und deutscher Aktionäre, um die Interessen beider Seiten zu wahren. Gespräche mit der Bundesregierung sind bereits im Gange, um diese Balance zu erreichen.
Ein Börsengang könnte KNDS nicht nur zusätzliche Investitionsmöglichkeiten eröffnen, sondern auch mutige Übernahmen ermöglichen. Alary erteilt einer möglichen Beteiligung von Rheinmetall eine Absage, da er keinen strategischen Mehrwert sieht. Stattdessen könnte der Einstieg von Finanzinvestoren eine Option sein. Während Rheinmetall seine Aktivitäten auf Kampfjet-Teile und Satelliten-Joint-Ventures ausweitet, will KNDS ein reiner Landsystem-Player bleiben.
Um die Produktionskapazitäten zu erhöhen, plant KNDS Investitionen von rund einer Milliarde Euro, vor allem an deutschen Standorten. Ziel ist es, die Produktion von Fahrzeugen bis 2028 zu vervierfachen. Dazu sollen bestehende Werke erweitert und neue Standorte erschlossen werden, wie die Übernahme eines Werks in Görlitz zeigt. Auch das Lieferantennetz soll ausgebaut werden, um die hohe Nachfrage zu bedienen.
KNDS arbeitet zudem an der Weiterentwicklung des Leopard 2, während Rheinmetall mit dem italienischen Konzern Leonardo an einem neuen Kampfpanzer arbeitet. Alary sieht in dieser Konkurrenzsituation jedoch keine Bedrohung. Das Unternehmen will schneller auf geo- und rüstungspolitische Veränderungen reagieren können, was eine neue Führungsstruktur erfordert. Trotz der Herausforderungen bleibt KNDS ein zentraler Akteur in der europäischen Rüstungsindustrie.

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