LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie aus dem Vereinigten Königreich beleuchtet die Herausforderungen, denen begabte Kinder aus einkommensschwachen Familien gegenüberstehen, wenn sie in die Sekundarschule wechseln.
Eine umfassende Analyse der Millennium Cohort Study aus dem Vereinigten Königreich hat aufgedeckt, dass die kognitiven Fähigkeiten von begabten Fünfjährigen aus einkommensschwachen Familien bis zum Ende der Grundschule mit denen ihrer wohlhabenderen Altersgenossen Schritt halten. Doch mit dem Übergang zur Sekundarschule, im Alter zwischen 11 und 14 Jahren, erleben diese Kinder einen besonders starken Rückgang in ihrer Einstellung zur Schule, ihrem Verhalten, ihrer psychischen Gesundheit und ihren schulischen Leistungen.
Der sozioökonomische Status, ein zusammengesetztes Maß für die wirtschaftliche und soziale Position einer Person oder Familie, spielt eine entscheidende Rolle bei der kognitiven Entwicklung und dem schulischen Erfolg von Kindern. Kinder aus höheren sozioökonomischen Schichten haben in der Regel Zugang zu mehr Bildungsressourcen, bereichernden Erfahrungen und stabilen häuslichen Umgebungen, die das Lernen unterstützen. Diese Vorteile tragen zu einer stärkeren frühen Sprachentwicklung, einem besseren Gedächtnis und einer verbesserten exekutiven Funktion bei.
Im Gegensatz dazu sind Kinder aus einkommensschwachen Familien oft stärkerem Stress ausgesetzt und haben weniger Zugang zu qualitativ hochwertiger Bildung und Lernmöglichkeiten. Diese Unterschiede können bereits vor dem Schuleintritt zu Lücken in den kognitiven Fähigkeiten führen, die sich im Laufe der Zeit oft vergrößern und zu anhaltenden Leistungslücken in Lesen, Mathematik und Problemlösung führen.
Die Autoren der Studie, John Jerrim und Maria Palma Carvajal, verfolgten die Entwicklung von hochbegabten Kindern aus benachteiligten Verhältnissen ab dem Alter von fünf Jahren, bevor sie mit der formalen Schulbildung begannen. Sie verglichen ihre Leistungen und kognitiven Fähigkeiten mit denen wohlhabenderer Altersgenossen bis zum Alter von 16 Jahren und untersuchten, ob diese begabten Kinder aus einkommensschwachen Familien im Laufe der Zeit desinteressierter oder unmotivierter in der Schule wurden.
Die Ergebnisse zeigten, dass die kognitiven Fähigkeiten unter den hochbegabten Kindern aus einkommensschwachen Familien bis zum Ende der Grundschule auf dem Niveau ihrer wohlhabenderen Altersgenossen blieben. Doch während des Übergangs zur Sekundarschule erlebten diese benachteiligten Hochbegabten einen besonders starken Rückgang in ihrer Einstellung zur Schule, ihrem Verhalten, ihrer psychischen Gesundheit und ihren schulischen Leistungen im Vergleich zu ihren wohlhabenderen Altersgenossen.
Die Studie unterstreicht die Bedeutung des sozioökonomischen Umfelds, in dem Kinder aufwachsen, für ihre Entwicklung. Die Autoren betonen, dass das Versäumnis, das frühe Potenzial dieser Gruppe voll auszuschöpfen, ein wesentlicher Grund dafür sein könnte, warum das Vereinigte Königreich es nicht schafft, eine sozial durchlässigere Gesellschaft zu werden.

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