WASHINGTON D.C. / LONDON (IT BOLTWISE) – In den USA sorgt eine Entscheidung des neu besetzten Beratergremiums für Impfpraktiken für Aufsehen. Unter der Leitung von Robert F. Kennedy Jr. wurden langjährige Impfstoffempfehlungen infrage gestellt, was zu heftiger Kritik aus der medizinischen Fachwelt führte.
Die jüngsten Entwicklungen im Bereich der Impfstoffempfehlungen in den USA haben eine Welle der Empörung ausgelöst. Unter der Leitung von Robert F. Kennedy Jr., der kürzlich alle Mitglieder des Beratenden Ausschusses für Impfpraktiken (ACIP) entlassen und durch neue, teils impfskeptische Mitglieder ersetzt hat, wurden langjährige Empfehlungen für Grippeimpfstoffe mit dem Konservierungsmittel Thimerosal zurückgezogen. Diese Entscheidung stützt sich auf die umstrittene Annahme, dass Thimerosal mit Autismus in Verbindung gebracht werden könnte, obwohl zahlreiche wissenschaftliche Studien diese Behauptung widerlegt haben.
Thimerosal, ein Quecksilber enthaltendes Konservierungsmittel, wird seit Jahrzehnten in Impfstoffen verwendet. In den USA sind seit 2001 alle Impfstoffe für Kinder unter sechs Jahren thimerosalfrei, und weniger als fünf Prozent der Grippeimpfstoffe enthalten es noch. Dennoch entschied das neu besetzte Gremium, dass nur noch Einzeldosispräparate ohne Thimerosal empfohlen werden sollten. Diese Entscheidung fiel, ohne dass die üblichen wissenschaftlichen Daten präsentiert wurden, was zu erheblicher Kritik aus der medizinischen Gemeinschaft führte.
Dr. Sean O’Leary von der American Academy of Pediatrics äußerte sich besorgt über die mangelnde wissenschaftliche Fundierung und Transparenz der Entscheidung. Er betonte, dass das selektive Verwenden von Daten und das Ignorieren etablierter wissenschaftlicher Erkenntnisse das öffentliche Vertrauen untergraben und Fehlinformationen fördern könne. Auch Jason Goldman vom American College of Physicians kritisierte den Prozess als voreingenommen und nicht evidenzbasiert.
Die Auswirkungen dieser Entscheidung könnten weitreichend sein, da die Empfehlungen des ACIP großen Einfluss darauf haben, ob Versicherungen und staatliche Gesundheitsprogramme wie Medicaid bestimmte Impfungen übernehmen. Die Besorgnis wächst, dass solche Entscheidungen das Vertrauen in bewährte Impfstoffe und die öffentliche Gesundheitspolitik untergraben könnten.
Robert F. Kennedy Jr. ist seit langem bekannt für seine kritische Haltung gegenüber Impfstoffen und hat in der Vergangenheit wiederholt Behauptungen aufgestellt, die im Widerspruch zu wissenschaftlichen Erkenntnissen stehen. Seine jüngsten Maßnahmen, das Beratergremium neu zu besetzen, werden von vielen als Versuch gesehen, seine impfskeptische Agenda voranzutreiben.
Die medizinische Gemeinschaft fordert nun eine Rückkehr zu evidenzbasierten Entscheidungen und eine stärkere Einbindung wissenschaftlicher Expertise in den Entscheidungsprozess. Die Debatte um Thimerosal und die Sicherheit von Impfstoffen wird voraussichtlich weitergehen, während die USA versuchen, das Vertrauen in ihre Impfprogramme zu stärken.
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