NEW YORK / LONDON (IT BOLTWISE) – Die jüngsten Kursverluste bei Bitcoin und an den Aktienmärkten sind weniger auf die erwartete Rede von Jerome Powell in Jackson Hole zurückzuführen, sondern vielmehr auf die drohende Liquiditätsverknappung durch den Aufbau des Treasury General Accounts der US-Regierung. Experten warnen vor einem Abfluss von 400 Milliarden US-Dollar, der die Märkte in den kommenden Wochen belasten könnte.

Die jüngsten Turbulenzen auf den Kryptomärkten und an der Wall Street sind nicht primär durch die bevorstehende Rede von Jerome Powell in Jackson Hole oder die anhaltenden Inflationsängste verursacht. Vielmehr ist es die drohende Liquiditätsverknappung durch den Aufbau des Treasury General Accounts (TGA) der US-Regierung, die die Märkte belastet. Bitcoin hat seit seinem Höchststand von über 124.000 US-Dollar in der vergangenen Woche mehr als 8% verloren und notiert nun bei etwa 113.500 US-Dollar. Auch andere große Kryptowährungen wie Ether und XRP haben deutliche Verluste erlitten.
Der TGA ist das Betriebskonto der US-Regierung bei der Federal Reserve und wird genutzt, um Steuern, Zölle und andere Einnahmen zu sammeln sowie staatliche Zahlungen zu leisten. In Zeiten fiskalischer Unsicherheiten, wie der immer wiederkehrenden Schuldenobergrenze, wird das Guthaben des TGA oft genutzt, um die Verpflichtungen der Regierung zu erfüllen. Ein Wiederaufbau des TGA-Guthabens durch die Ausgabe neuer Schulden kann jedoch Liquidität aus dem System ziehen und damit risikobehaftete Vermögenswerte belasten.
Der aktuelle Aufbau des TGA erfolgt unter fragilen Bedingungen. Seit Ende Juli ist das Guthaben von etwa 320 Milliarden auf über 500 Milliarden US-Dollar gestiegen. Schätzungen zufolge könnte das Finanzministerium in den nächsten zwei bis vier Monaten neue Schulden im Wert von 500 bis 600 Milliarden US-Dollar ausgeben müssen, um das TGA auf ein gesundes Niveau zu bringen. Diese Maßnahmen treffen auf ein Finanzsystem, das im Vergleich zu früheren Jahren weniger Puffer und eine geringere Kapazität zur Aufnahme großer Emissionen aufweist.
Experten wie Marcus Wu von Delphi Digital warnen, dass die strukturelle Fähigkeit, große Emissionen zu absorbieren, geschwächt ist. Sollte die Federal Reserve ihre straffe Geldpolitik beibehalten oder eine Wende verzögern, könnte das Missverhältnis zwischen Angebot und Nachfrage die Finanzierungskosten in die Höhe treiben und sich auf breitere Risikomärkte, einschließlich Kryptowährungen, auswirken. Die aktuelle Liquiditätslage ist daher anfällig für Störungen, was für Bitcoin-Bullen eine erhebliche Herausforderung darstellt, die auf einen steilen Aufwärtstrend bis zum Jahresende hoffen.

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