Massenproteste in Frankreich gegen Sparmaßnahmen

PARIS / LONDON (IT BOLTWISE) – In Frankreich haben Hunderttausende Menschen gegen geplante Sparmaßnahmen protestiert, die das hoch verschuldete Land betreffen könnten. Die Demonstrationen, die von einem breiten Gewerkschaftsbündnis organisiert wurden, zogen landesweit große Menschenmengen an. Die Proteste richten sich gegen die Sparpläne der zurückgetretenen Regierung, die vor allem Arbeiter, Rentner und Menschen in prekären Verhältnissen treffen würden.

In Frankreich haben kürzlich Hunderttausende Menschen gegen mögliche Sparmaßnahmen protestiert, die das hoch verschuldete Land betreffen könnten. Die Demonstrationen fanden landesweit statt und wurden von einem breiten Gewerkschaftsbündnis organisiert. Laut Angaben des Innenministeriums beteiligten sich etwa 500.000 Menschen an den Protesten, während die Gewerkschaft CGT von über einer Million Teilnehmern sprach. Die Behörden hatten ursprünglich mit 700.000 bis 800.000 Teilnehmern gerechnet.

Die Proteste richteten sich gegen Sparpläne, die von der mittlerweile zurückgetretenen Regierung vorgeschlagen wurden. Diese Pläne wurden von den Gewerkschaften als brutal kritisiert, da sie vor allem Arbeiter, Rentner, Kranke und Menschen in prekären Verhältnissen treffen würden. Besonders umstritten war der Vorschlag, zwei Feiertage zu streichen, um die Staatsausgaben zu senken.

Frankreichs neuer Premierminister Sébastien Lecornu hat angekündigt, diesen umstrittenen Plan nicht umzusetzen. Er betonte, dass die Forderungen der Gewerkschaftsvertreter im Mittelpunkt der von ihm eingeleiteten Gespräche stehen würden. Lecornu plant, die Gewerkschaften in den kommenden Tagen erneut zu empfangen, um über einen neuen Sparhaushalt zu beraten.

Frankreich hat mit einer Schuldenquote von 114 Prozent der Wirtschaftsleistung die dritthöchste in der EU, nach Griechenland und Italien. In absoluten Zahlen beläuft sich der Schuldenberg auf rund 3.300 Milliarden Euro, der höchste in der Eurozone. Auch die Staatsausgaben gehören zu den höchsten in Europa, und das Haushaltsdefizit lag zuletzt bei 5,8 Prozent. Die EU hat bereits ein Defizitverfahren gegen Frankreich eröffnet.

Die Demonstranten wollen mit ihrem Protest auch Druck auf den neuen Premierminister ausüben, um sicherzustellen, dass die Sparmaßnahmen nicht auf Kosten der am stärksten gefährdeten Bevölkerungsgruppen umgesetzt werden. Die Gewerkschaften fordern eine gerechtere Verteilung der Lasten und warnen vor den sozialen Folgen der Sparmaßnahmen.

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