PARIS / LONDON (IT BOLTWISE) – In Frankreich haben Hunderttausende gegen geplante Sparmaßnahmen protestiert. Die Demonstrationen richten sich gegen die hohe Schuldenquote und das Haushaltsdefizit des Landes. Gewerkschaften kritisieren die geplanten Kürzungen, die vor allem Arbeiter und Rentner treffen würden.

In Frankreich haben sich Hunderttausende Menschen an landesweiten Protesten gegen geplante Sparmaßnahmen beteiligt. Die Demonstrationen fanden in verschiedenen Städten statt und richteten sich gegen die hohe Schuldenquote des Landes, die mit 114 Prozent des Bruttoinlandsprodukts eine der höchsten in der EU ist. Die Gewerkschaft CGT sprach von mehr als einer Million Teilnehmern, während das Innenministerium von etwa 500.000 Demonstranten berichtete.
Die Proteste führten zu erheblichen Beeinträchtigungen im öffentlichen Leben. Zahlreiche Apotheken blieben geschlossen, und es kam zu Ausfällen im öffentlichen Nahverkehr. Auch Schulen waren betroffen, da viele Lehrkräfte die Arbeit niederlegten. Besonders am Vormittag kam es zu Blockaden an wichtigen Verkehrsachsen und Busdepots.
Die geplanten Sparmaßnahmen der Regierung, die mittlerweile zurückgetreten ist, wurden von den Gewerkschaften als brutal bezeichnet. Besonders umstritten war der Vorschlag, zwei Feiertage zu streichen, um die Staatsausgaben zu senken. Der neue Premierminister Sébastien Lecornu hat jedoch angekündigt, diesen Plan nicht umzusetzen. Dennoch bleibt unklar, welche Maßnahmen die neue Regierung ergreifen wird, um das Haushaltsdefizit von zuletzt 5,8 Prozent zu reduzieren.
Die Demonstranten wollen mit ihrem Protest auch Druck auf die neue Regierung ausüben, um sozialverträgliche Lösungen zu finden. Frankreich steht vor der Herausforderung, seine Schulden zu reduzieren, ohne die soziale Stabilität zu gefährden. Die EU hat bereits ein Defizitverfahren gegen Frankreich eingeleitet, was den Handlungsdruck auf die Regierung erhöht.

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