BRÜSSEL / LONDON (IT BOLTWISE) – Die NATO hat kürzlich ihre Strategie zur Integration kommerzieller Raumfahrtunternehmen in ihre Verteidigungspläne vorgestellt. Diese Entwicklung könnte die Art und Weise, wie die Allianz ihre Sicherheitsmaßnahmen gestaltet, grundlegend verändern.
Die NATO hat beschlossen, ihre Ausgaben für Verteidigung und Sicherheit erheblich zu erhöhen, was insbesondere der Raumfahrtindustrie neue Möglichkeiten eröffnet. Mit der Einführung einer neuen kommerziellen Raumfahrtstrategie signalisiert die Allianz ihre Absicht, verstärkt auf private Unternehmen zu setzen, um ihre technologischen Fähigkeiten zu erweitern. Diese Strategie wurde maßgeblich von den USA vorangetrieben und sieht vor, dass die Mitgliedstaaten ihre Verteidigungsausgaben bis 2035 auf 5 % ihres Bruttoinlandsprodukts erhöhen.
Bereits 2019 erkannte die NATO den Weltraum als eine ihrer fünf operativen Domänen an, neben Luft, Land, See und Cyberspace. Diese Anerkennung führte 2021 zu der Feststellung, dass Angriffe aus dem Weltraum eine Bedrohung für die Allianz darstellen können und somit den Artikel 5 auslösen könnten, der einen Angriff auf ein Mitglied als Angriff auf alle betrachtet. Die Veröffentlichung der neuen Weltraumdoktrin 2026 wird mit Spannung erwartet.
Die Frage, ob alle NATO-Mitglieder, insbesondere Spanien, die 5 %-Marke erreichen werden, bleibt offen. Polen kam diesem Ziel im letzten Jahr mit 4,12 % seines BIP am nächsten, während die USA 3,38 % ihrer wirtschaftlichen Leistung für Verteidigungszwecke aufwendeten. In Europa hat die EU bereits im März 800 Milliarden Euro für Verteidigungsausgaben mobilisiert, und Deutschland hat seine Schuldenregeln gelockert, um sicherheitsrelevante Käufe zu erleichtern.
Die kommerzielle Nutzung von Raumfahrttechnologien in der Verteidigung umfasst Kommunikation, Navigation und Überwachung. Unternehmen wie Boeing und Lockheed Martin konkurrieren bereits um Aufträge im Rahmen von Trumps ambitioniertem Golden Dome Verteidigungsschild. Auch europäische Unternehmen wie Planet Labs, das kürzlich einen Vertrag zur Bereitstellung von Überwachungs- und Aufklärungsfähigkeiten für die NATO abgeschlossen hat, profitieren von dieser Entwicklung.
Ein weiterer Aspekt ist die Abhängigkeit von Elon Musks Starlink in der Ukraine. Starlink hat sich als unverzichtbar für die Kommunikation in einem von russischen Bombenangriffen betroffenen Land erwiesen. Doch Musks enge Beziehung zu Trump, dessen Unterstützung für Kiew schwankend ist, hat in Europa Bedenken hinsichtlich der langfristigen Zuverlässigkeit von Starlink geweckt.
Europa sucht weiterhin nach einem alternativen Satellitenanbieter, um die Abhängigkeit von Starlink zu verringern. Die französische Eutelsat, die bereits die Kommunikation in der Ukraine unterstützt, hat nach der Fusion mit dem britischen OneWeb über 650 Satelliten in niedriger Erdumlaufbahn. Eine kürzliche Kapitalerhöhung von 1,35 Milliarden Euro, angeführt von der französischen Regierung, stärkt ihre Position.
Die NATO hat ihre erste kommerzielle Raumfahrtstrategie veröffentlicht, die darauf abzielt, kommerzielle Lösungen zu nutzen, den Zugang in Friedens- und Krisenzeiten zu sichern und die Beziehungen zur kommerziellen Branche zu stärken. Dies könnte für private Unternehmen, die mit einzelnen Mitgliedsregierungen zusammenarbeiten, von Vorteil sein.
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