VEVEY / LONDON (IT BOLTWISE) – Der weltgrößte Nahrungsmittelkonzern Nestlé steht unter massivem Druck von Investoren. Nach einem dramatischen Kursverlust und wachsender Verschuldung fordern Großaktionäre nun tiefgreifende Veränderungen an der Unternehmensspitze. Die jüngsten Entwicklungen werfen Fragen über die Zukunft des Unternehmens auf.

Der weltgrößte Nahrungsmittelkonzern Nestlé sieht sich mit wachsendem Druck von Investoren konfrontiert, die tiefgreifende Veränderungen fordern. Der Aktienkurs des Unternehmens hat seit Anfang 2022 mehr als 40 % verloren, was die Unzufriedenheit der Aktionäre weiter anheizt. Die Verschuldung des Unternehmens ist stark gestiegen, und Investoren sind besorgt über die finanzielle Stabilität von Nestlé.
Ein zentraler Kritikpunkt ist die Rolle von Paul Bulcke, der kürzlich als Verwaltungsratspräsident zurückgetreten ist. Investoren werfen ihm vor, die Wachstumsprobleme und die schwache Kursentwicklung des Unternehmens nicht ernst genug genommen zu haben. Die Entlassung des ehemaligen CEO Laurent Freixe wird von einigen als bloße Augenwischerei betrachtet, da die grundlegenden Probleme des Unternehmens weiterhin bestehen.
Mark Schneider, der 2016 als CEO ernannt wurde, hatte zunächst vielversprechende Ansätze gezeigt, indem er neue Wachstumsbereiche definierte und schwache Geschäftseinheiten durchleuchtete. Doch die Strategie, kurzfristige Ziele zu verfolgen und Aktienrückkäufe in Milliardenhöhe durchzuführen, führte zu einer erheblichen Erhöhung der Nettoverschuldung. Diese Maßnahmen wurden zunächst von Investoren begrüßt, doch die langfristigen Folgen sind nun deutlich spürbar.
Die jüngsten Herausforderungen, darunter die Inflation und veränderte Konsumgewohnheiten, haben Nestlé weiter unter Druck gesetzt. Das Unternehmen musste die Preise erhöhen, um gestiegene Kosten weiterzugeben, was jedoch zu einem Rückgang des Volumenwachstums führte. Die Investitionen in die Gesundheitssparte, insbesondere die Übernahme der Biotech-Firma Aimmune, erwiesen sich als wenig erfolgreich und führten zu weiteren finanziellen Belastungen.
Für die Zukunft plant Nestlé, sich auf ein organisches Wachstum von über 4 % zu konzentrieren, ohne jedoch konkrete Ziele für die Kapitalrendite oder den freien Cashflow zu setzen. Analysten erwarten, dass das Unternehmen Teile seines Geschäfts verkaufen muss, um die Schulden zu reduzieren. Die Beteiligung an L’Oréal könnte dabei eine wichtige Rolle spielen, um finanzielle Mittel zu generieren.
Obwohl Nestlé derzeit mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert ist, bleibt das Unternehmen in vielen Produktkategorien weltweit führend. Die aktuelle Schwäche des Aktienkurses bietet Anlegern möglicherweise eine attraktive Einstiegsmöglichkeit, insbesondere angesichts der stabilen Dividendenrendite. Die kommenden Jahre werden entscheidend sein, um das Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen und den Konzern wieder auf Wachstumskurs zu bringen.

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