KÖLN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Ein aktuelles Urteil des Landgerichts Köln könnte weitreichende Folgen für Netflix und seine Kunden haben. Das Gericht erklärte die Preiserhöhungen des Streamingdienstes der letzten Jahre für unwirksam, was zahlreiche Abonnenten dazu veranlassen könnte, ihre zu viel gezahlten Beiträge zurückzufordern.

Das Landgericht Köln hat in einem richtungsweisenden Urteil die Preiserhöhungen von Netflix der letzten Jahre für ungültig erklärt. Der Fall, der von einem Kölner Anwalt vorangetrieben wurde, könnte nun zahlreiche Netflix-Kunden dazu ermutigen, ihre zu viel gezahlten Beiträge zurückzufordern. Netflix hingegen zeigt sich unbeeindruckt und plant, gegen das Urteil vorzugehen.
Im Zentrum des Verfahrens standen drei Preiserhöhungen, die ein Kläger zwischen 2017 und 2022 erlebte. Ursprünglich zahlte er 11,99 Euro für ein Premium-Abo, das bis 2022 auf 17,99 Euro anstieg. Das Gericht entschied, dass die Erhöhungen von 2017 und 2018 verjährt seien, sprach dem Kläger jedoch 191,60 Euro plus Verzugszinsen für die jüngeren Erhöhungen zu.
Die Richter kritisierten die Art und Weise, wie Netflix die Zustimmung der Kunden zu den Preiserhöhungen einholte. Die verwendete Button-Lösung ließ den Betroffenen nicht klar erkennen, dass sie die Möglichkeit hatten, der Vertragsänderung zu widersprechen. Diese Praxis verstieß laut Gericht gegen die Gebote von Treu und Glauben.
Verbraucherschützer sehen in dem Urteil eine starke Signalwirkung für alle betroffenen Netflix-Kunden. Erol Burak Tergek von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen betonte, dass die Preiserhöhungen nicht automatisch durch ein Pop-up-Fenster auf der Plattform wirksam werden. Vielmehr komme es auf die Gesamtumstände und ein wirksames Angebot für einen Änderungsvertrag an.
Christian Solmecke, der Anwalt des Klägers, sieht weitreichende Folgen: Millionen von Netflix-Nutzern könnten nun ihre zu viel gezahlten Beiträge zurückfordern. Netflix hingegen verweist auf andere Gerichtsurteile, die die Preiserhöhungen als wirksam anerkannten, und plant, gegen das Kölner Urteil vorzugehen.
Dieses Urteil könnte nicht nur Netflix, sondern auch andere Streamingdienste dazu zwingen, ihre Preismodell-Strategien zu überdenken. Die Entscheidung zeigt, dass Unternehmen bei Vertragsänderungen transparent und kundenfreundlich agieren müssen, um rechtliche Auseinandersetzungen zu vermeiden.

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