MADRID / LONDON (IT BOLTWISE) – Eine bahnbrechende Studie spanischer Wissenschaftler hat eine unerwartete Verbindung zwischen Darmbakterien und der Entstehung von Atherosklerose aufgedeckt, die weltweit Millionen von Todesfällen verursacht.
Eine Gruppe spanischer Forscher hat eine bedeutende Entdeckung gemacht, die die medizinische Gemeinschaft aufhorchen lässt: Ein von Darmbakterien produziertes Molekül, Imidazolpropionat, steht in direktem Zusammenhang mit der Entstehung von Atherosklerose. Diese Krankheit, die durch die Ansammlung von Fett und Cholesterin in den Arterien gekennzeichnet ist, kann zu Herzinfarkten und Schlaganfällen führen. Die Studie, die in der renommierten Zeitschrift Nature veröffentlicht wurde, zeigt, dass dieses Molekül eine entzündliche Reaktion in den Arterien auslöst und so die Bildung von Fettablagerungen fördert.
Die Forschung begann vor 15 Jahren, als Wissenschaftler Tausende von Freiwilligen unter den Mitarbeitern der Banco Santander in Madrid rekrutierten, um die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu untersuchen. Die Ergebnisse waren überraschend: 63 % der scheinbar gesunden Teilnehmer im Alter von 40 bis 55 Jahren zeigten Anzeichen von Atherosklerose. Dies deutet darauf hin, dass die Krankheit weit verbreiteter ist als bisher angenommen.
Imidazolpropionat, ein einfaches Molekül mit der chemischen Formel C6H8N2O2, wird von bestimmten Darmbakterien produziert und gelangt in den Blutkreislauf. Dort interagiert es mit unreifen weißen Blutkörperchen und löst eine entzündliche Reaktion aus, die zur Bildung von Plaques in den Arterien führt. Diese Entdeckung könnte erklären, warum manche Menschen Herzkrankheiten entwickeln, obwohl sie keine klassischen Risikofaktoren wie hohen Cholesterinspiegel oder Bluthochdruck aufweisen.
Die gute Nachricht ist, dass die Forscher einen Rezeptor identifiziert haben, an den das Molekül bindet, und es ihnen gelungen ist, diesen mit einem Medikament zu blockieren. In Tierversuchen konnte so die Entwicklung von Atherosklerose vollständig verhindert werden. Diese Erkenntnisse könnten neue Wege zur Prävention und Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen eröffnen.
Die Studie zeigt auch, dass die Blutspiegel von Imidazolpropionat bei Menschen mit einer Ernährung, die reich an Gemüse, Obst, Vollkornprodukten, Fisch, Tee und fettarmen Milchprodukten ist, niedriger sind. Dies unterstreicht die Bedeutung einer gesunden Ernährung zur Vorbeugung von Herzkrankheiten.
Die Entdeckung erfolgt in einem Kontext, in dem die wissenschaftliche Gemeinschaft zunehmend die Rolle von Darmmikroben bei menschlichen Krankheiten erforscht. Frühere Studien haben bereits gezeigt, dass bestimmte Bakterien toxische Moleküle produzieren können, die mit der Entstehung von Krebs in Verbindung stehen. Diese neuen Erkenntnisse könnten die Diagnose und Behandlung von Atherosklerose revolutionieren und bieten spannende Möglichkeiten für die zukünftige Forschung.
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