LONDON (IT BOLTWISE) – Wissenschaftler haben kürzlich herausgefunden, dass Eis im Weltraum nicht so ist, wie wir es bisher angenommen haben. Diese Entdeckung könnte weitreichende Auswirkungen auf unser Verständnis von kosmischen Prozessen haben.

Wasser ist im Universum allgegenwärtig, sei es in Form von gefrorenen Monden oder eisigen Staubkörnern in interstellaren Wolken. Doch Forscher der University College London und der University of Cambridge haben nun herausgefunden, dass das Eis im Weltraum nicht so strukturiert ist, wie wir es von der Erde kennen. Auf unserem Planeten bilden die relativ warmen Temperaturen geordnete, kristalline Strukturen, ähnlich der Symmetrie von Schneeflocken. Im Weltraum hingegen herrschen extrem niedrige Temperaturen, die eine Kristallisation eigentlich unmöglich machen sollten.
Bislang ging man davon aus, dass Wasser im All ausschließlich in amorpher Form vorkommt, also ohne geordnete Struktur. Doch neue Forschungsergebnisse legen nahe, dass bis zu einem Viertel des amorphen Eises kristallin sein könnte. Diese Erkenntnisse basieren auf Computersimulationen und Röntgenbeugungsmessungen, die zeigen, dass amorphes Eis unter bestimmten Bedingungen kristalline Strukturen aufweisen kann.
Die Entdeckung kristalliner Strukturen im Weltraumeis hat weitreichende Implikationen. Eis spielt eine zentrale Rolle in vielen kosmologischen Prozessen, etwa bei der Planetenbildung und der Entwicklung von Galaxien. Die neuen Erkenntnisse könnten auch Einfluss auf die Suche nach den Ursprüngen des Lebens haben, da sie die Bedingungen verändern, unter denen organische Moleküle im Eis eingebettet werden können.
Die Forscher nutzten verschiedene Simulationen, um die Bildung von Eis unter extremen Bedingungen zu untersuchen. Eine Simulation erzeugte virtuelle Eiskristalle, indem Wasser bei unterschiedlichen Raten auf -120 Grad Celsius abgekühlt wurde. Eine andere Simulation begann mit großen Eiswürfeln, die dann zufällig ungeordnet wurden. Beide Ansätze zeigten, dass ein gewisser Anteil des Eises kristallin sein kann.
Diese Forschungsergebnisse könnten auch praktische Anwendungen haben. Eis könnte als Schutzmaterial für Raumfahrzeuge dienen oder als Quelle für Wasserstoff und Sauerstoff genutzt werden. Die Kenntnis der verschiedenen Eisformen und ihrer Eigenschaften ist daher von großer Bedeutung für die Raumfahrt.
Die Studie, die am 7. Juli in der Fachzeitschrift Physical Review B veröffentlicht wurde, zeigt, dass das Verständnis von Eis im Weltraum noch viele Überraschungen bereithält. Die Forscher betonen, dass weitere Untersuchungen notwendig sind, um die genauen Bedingungen zu verstehen, unter denen kristalline Strukturen im Weltraumeis entstehen können.

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