LÜBECK / LONDON (IT BOLTWISE) – Inmitten der Herausforderungen der Süßwarenbranche, geprägt von steigenden Rohstoffpreisen und Handelskonflikten, verfolgt das Lübecker Unternehmen Niederegger einen bemerkenswerten Kurs. Trotz der Krise in der Süßwarenindustrie hält Niederegger an seiner Strategie fest, Marzipan als Luxusprodukt zu positionieren und sich von Preiskämpfen im Einzelhandel fernzuhalten.
Die Süßwarenbranche steht unter Druck, doch Niederegger aus Lübeck zeigt, dass es auch anders geht. Während viele Hersteller mit Rabatten und Preisnachlässen versuchen, ihre Produkte an den Mann zu bringen, setzt Niederegger auf Premium-Qualität und stabile Preise. Diese Strategie hebt das Unternehmen von seinen Mitbewerbern ab und signalisiert Beständigkeit in einem volatilen Markt.
Die Rohstoffpreise, insbesondere für Kakao und Mandeln, sind in den letzten Jahren dramatisch gestiegen. Der Preis für Kakaobohnen hat sich aufgrund schlechter Ernten und klimatischer Extreme in Westafrika verdreifacht. Gleichzeitig drohen US-Mandeln, die für die Marzipanproduktion unerlässlich sind, durch EU-Zölle erheblich teurer zu werden. Niederegger bleibt dennoch standhaft und hält seine Preise stabil, was für viele Hersteller existenzbedrohend wäre.
Ein zentraler Aspekt der Unternehmensstrategie ist die Unabhängigkeit von Discountern. Während andere Hersteller wie Zentis mit dem Einzelhandel um Preisaktionen ringen, verzichtet Niederegger bewusst auf Rabatte. Das Unternehmen setzt auf ein hochwertiges Markenimage und bietet seine Produkte zu einem höheren Preis an. Ein 100g Marzipanbrot kostet bei Niederegger rund 3,40 Euro, während es bei Zentis knapp 2 Euro kostet.
Um die Abhängigkeit von der Weihnachtssaison zu verringern, hat Niederegger sein Sortiment erheblich erweitert. Von ursprünglich 30 Sorten bietet das Unternehmen nun 66 verschiedene Marzipanvarianten an, darunter innovative Geschmacksrichtungen wie „Apple Bourbon“ und „Ingwer Shot“. Diese Vielfalt spricht neue Zielgruppen an, darunter jüngere Konsumenten und Männer.
Parallel zur Sortimentsstrategie investiert Niederegger in die Automatisierung seiner Produktion. Heute sind 70% der Produktion automatisiert, was die Effizienz steigert und Kosten trotz steigender Rohstoffpreise senkt. Jährlich fließen rund zehn Millionen Euro in Robotertechnik und Prozessoptimierung, was die Produktion von täglich 30 Tonnen Marzipanprodukten ermöglicht.
Ein weiterer Erfolgsfaktor ist die finanzielle Unabhängigkeit des Unternehmens. Niederegger ist nicht fremdfinanziert, sondern investiert aus laufenden Gewinnen. Dies sichert Entscheidungsfreiheit und reduziert das Risiko in Krisenzeiten. Der geschätzte Jahresumsatz liegt zwischen 200 und 250 Millionen Euro.
Die Süßwarenindustrie insgesamt schrumpft, doch Niederegger zeigt, dass es auch anders geht. Mit einer klaren Markenstrategie, unternehmerischer Disziplin und Mut zur Eigenständigkeit behauptet sich das Unternehmen erfolgreich im Markt. Die beiden Geschäftsführerinnen, beide promovierte Betriebswirtinnen, zeigen, dass es selbst in einem volatilen Markt Spielräume gibt.
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