MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In Afrika setzen Nigeria und Sambia neue Maßstäbe bei der Einführung digitaler Identitäten, um den Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen zu verbessern und wirtschaftliches Wachstum zu fördern.
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Die digitale Identität gewinnt weltweit an Bedeutung, insbesondere in Afrika, wo Länder wie Nigeria und Sambia mit neuen Initiativen voranschreiten. Diese Entwicklungen sind entscheidend, da laut Experten der Vereinten Nationen die Implementierung digitaler Identitäten einen wirtschaftlichen Wert von bis zu 7 % des Bruttoinlandsprodukts freisetzen könnte. Trotz dieser Potenziale hatten 2021 laut Weltbank 540 Millionen Menschen in Afrika keine offizielle Identifikation.
In Nigeria, einem Vorreiter auf dem Kontinent, wurde 2020 eine Partnerschaft mit der Weltbank geschlossen, um digitale IDs zu fördern. Diese Partnerschaft, ursprünglich bis Juni 2024 geplant, wurde nun bis Ende 2026 verlängert. Bislang wurden 74 Millionen nationale Identifikationsnummern (NINs) ausgegeben, ein wichtiger Bestandteil des digitalen Identitätssystems des Landes. Das Ziel ist es, bis Ende 2026 180 Millionen Menschen zu registrieren.
Ein weiterer Schritt in Nigerias Digitalisierungsstrategie ist die Einführung digitaler Identitätskarten für Landwirte, die den Zugang zu staatlichen Dienstleistungen verbessern und Betrug verhindern sollen. Diese Karten enthalten biometrische Daten und Informationen über die landwirtschaftlichen Betriebe der Nutzer, was eine gezielte Unterstützung ermöglicht.
Sambia hat ebenfalls bedeutende Fortschritte gemacht. Das Land erhielt 2024 eine Förderung von 100 Millionen US-Dollar von der Weltbank, um seine digitale Infrastruktur zu modernisieren. Die Einführung der Modular Open-Source Identity Platform (MOSIP) bildet das Rückgrat der sambischen Identitätsrevolution und soll die Datenverwaltung im Gesundheitswesen verbessern.
Die Herausforderungen in Sambia umfassen jedoch eine begrenzte digitale Kompetenz und hohe Fluktuationsraten bei IT-Spezialisten im öffentlichen Sektor. Dennoch hat das Land bereits sieben Millionen digitale IDs ausgegeben, was einen bedeutenden Fortschritt darstellt.
Diese Initiativen in Nigeria und Sambia sind Teil eines größeren Trends, bei dem afrikanische Länder versuchen, durch den Einsatz moderner Technologien wie Blockchain und Künstlicher Intelligenz wirtschaftliche und soziale Barrieren zu überwinden. Die digitale Identität könnte dabei eine Schlüsselrolle spielen, um den Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung und Finanzdienstleistungen zu erleichtern.
Die Zukunft dieser Projekte hängt von der erfolgreichen Umsetzung und Akzeptanz durch die Bevölkerung ab. Die Regierungen müssen sicherstellen, dass die Systeme sicher und zugänglich sind, um das Vertrauen der Bürger zu gewinnen und die Vorteile der digitalen Transformation voll auszuschöpfen.
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