Nobelpreis für Medizin 2025: Durchbruch in der Immunforschung

OSAKA / WASHINGTON / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Entdeckung der peripheren Immuntoleranz durch Mary Brunkow, Fred Ramsdell und Shimon Sakaguchi hat die medizinische Forschung revolutioniert. Diese bahnbrechende Erkenntnis erklärt, wie unser Immunsystem zwischen körpereigenen und fremden Zellen unterscheidet, und eröffnet neue Wege in der Behandlung von Autoimmunerkrankungen und Krebs.

Die Verleihung des Medizin-Nobelpreises 2025 an Mary Brunkow, Fred Ramsdell und Shimon Sakaguchi markiert einen bedeutenden Meilenstein in der Immunforschung. Ihre Entdeckung der peripheren Immuntoleranz hat das Verständnis darüber, wie das Immunsystem zwischen körpereigenen und fremden Zellen unterscheidet, grundlegend verändert. Diese Erkenntnisse sind nicht nur theoretisch von Bedeutung, sondern haben auch praktische Anwendungen in der Behandlung von Autoimmunerkrankungen und Krebs ermöglicht.

Regulatorische T-Zellen, die von den Preisträgern identifiziert wurden, spielen eine Schlüsselrolle in diesem Prozess. Diese speziellen Zellen verhindern, dass das Immunsystem körpereigene Gewebe angreift, indem sie andere Immunzellen überwachen und regulieren. Die Entdeckung dieser Zellen war ein entscheidender Schritt, um zu verstehen, warum nicht alle Menschen an Autoimmunerkrankungen leiden.

Die Forschung begann in den 1980er Jahren, als Shimon Sakaguchi von der Universität Osaka vermutete, dass es eine zusätzliche Instanz im Immunsystem geben muss, die die T-Zellen im Zaum hält. Experimente mit Mäusen zeigten, dass thymuslose Mäuse Autoimmunkrankheiten entwickelten, wenn sie unreife T-Zellen erhielten. Dies führte zur Identifizierung der regulatorischen T-Zellen, die durch das Protein CD25 auf ihrer Oberfläche gekennzeichnet sind.

Ein weiterer Durchbruch gelang Mary Brunkow und Fred Ramsdell, die das Foxp3-Gen entdeckten, das für die Entwicklung dieser regulatorischen T-Zellen verantwortlich ist. Ein Defekt in diesem Gen führt zu einem Mangel an regulatorischen T-Zellen, was Autoimmunerkrankungen begünstigt. Diese Erkenntnisse haben nicht nur das Verständnis der Immunregulation vertieft, sondern auch den Weg für neue Therapien gegen Krebs und Autoimmunerkrankungen geebnet.

Die Bedeutung dieser Entdeckungen wird durch die Worte von Olle Kämpe, dem Vorsitzenden des Nobelkomitees, unterstrichen: „Ihre Entdeckungen waren entscheidend für unser Verständnis davon, wie das Immunsystem funktioniert und warum nicht alle von uns schwere Autoimmunerkrankungen entwickeln.“ Die Arbeit von Brunkow, Ramsdell und Sakaguchi hat die medizinische Forschung nachhaltig beeinflusst und wird auch in Zukunft eine wichtige Rolle in der Entwicklung neuer Therapien spielen.

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