BASEL / LONDON (IT BOLTWISE) – Der Schweizer Pharmakonzern Novartis erwägt die Übernahme des US-amerikanischen Biotechunternehmens Avidity Biosciences, um seine Produktpipeline im Bereich seltener genetischer Erkrankungen zu erweitern.
In der Pharmabranche sind strategische Übernahmen ein bewährtes Mittel, um die eigene Marktposition zu stärken und neue Wachstumsfelder zu erschließen. Novartis, einer der weltweit führenden Pharmakonzerne, hat nun ein besonderes Interesse an Avidity Biosciences gezeigt, einem Unternehmen, das sich auf die Entwicklung von Therapien für seltene genetische Erkrankungen spezialisiert hat. Diese potenzielle Übernahme könnte Novartis helfen, seine Pipeline zu diversifizieren und sich gegen den drohenden Umsatzverlust durch auslaufende Patente zu wappnen.
Avidity Biosciences, mit Sitz in San Diego, wird derzeit mit etwa 5,8 Milliarden US-Dollar bewertet. Das Unternehmen hat mehrere Wirkstoffe in der klinischen Erprobung, die sich auf die Behandlung von Muskeldystrophie konzentrieren. Besonders hervorzuheben ist das Medikament Del-zota, das zur Behandlung der Duchenne-Muskeldystrophie entwickelt wurde und von der US-amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA einen beschleunigten Zulassungsstatus erhalten hat. Diese Entwicklungen machen Avidity zu einem attraktiven Ziel für Novartis.
Die Gespräche zwischen den beiden Unternehmen befinden sich noch in einem frühen Stadium, und es ist unklar, ob es tatsächlich zu einem Abschluss kommen wird. Dennoch zeigt das Interesse von Novartis an Avidity, wie wichtig es für große Pharmaunternehmen ist, ihre Produktportfolios kontinuierlich zu erweitern und zu aktualisieren. Dies ist besonders relevant in einer Zeit, in der viele Unternehmen mit dem sogenannten Patent Cliff konfrontiert sind, bei dem wichtige Patente auslaufen und der Umsatz mit Generika bedroht ist.
Ein weiterer Grund für das Interesse von Novartis an Avidity könnte die jüngste Unsicherheit bei einem direkten Wettbewerber sein. Sarepta Therapeutics, ein Unternehmen, das ebenfalls an Therapien für die Duchenne-Muskeldystrophie arbeitet, musste kürzlich die Auslieferung eines seiner Medikamente aufgrund von Sicherheitsbedenken vorübergehend einstellen. Solche Rückschläge bei Konkurrenten können die strategische Attraktivität von Avidity weiter erhöhen.
Für Vas Narasimhan, den CEO von Novartis, wäre die Übernahme von Avidity einer der größten Schritte seiner bisherigen Amtszeit. Bisher hat er sich auf kleinere Akquisitionen konzentriert, wie die Übernahme von Anthos Therapeutics und einen Deal mit Regulus Therapeutics. Analysten schätzen, dass das Volumen der im Pharmasektor abgeschlossenen Deals in diesem Jahr bereits 78 Milliarden US-Dollar erreicht hat, was einen signifikanten Anstieg im Vergleich zum Vorjahr darstellt.
Die Branche steht jedoch vor Herausforderungen. Politische Unsicherheiten, drohende Handelszölle und regulatorische Bedenken bremsen die Dynamik. Dennoch bleibt die Notwendigkeit bestehen, durch strategische Übernahmen und Partnerschaften die eigene Marktposition zu sichern und auszubauen. Die potenzielle Übernahme von Avidity durch Novartis könnte ein wichtiger Schritt in diese Richtung sein.

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