MÜNCHEN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Diskussion um die wirtschaftlichen Vorteile der Austragung Olympischer Spiele ist erneut entbrannt. Während einige Städte in Deutschland über eine Bewerbung für die Sommerspiele nachdenken, äußern Wirtschaftsforscher erhebliche Zweifel an den langfristigen wirtschaftlichen Vorteilen. Die Bedenken betreffen vor allem die hohen Kosten und die oft überschätzten gesamtwirtschaftlichen Effekte.

Die Austragung Olympischer Spiele wird oft als Chance gesehen, wirtschaftlichen Aufschwung und internationale Aufmerksamkeit zu erlangen. Doch Wirtschaftsforscher aus renommierten Instituten wie dem Ifo-Institut, dem IWH, dem RWI und dem DIW äußern erhebliche Zweifel an den langfristigen wirtschaftlichen Vorteilen. Sie betonen, dass die gesamtwirtschaftlichen Effekte meist begrenzt und oft überschätzt sind. Diese Einschätzung basiert auf einer Analyse der bisherigen Spiele, bei denen die Kosten häufig die Einnahmen überstiegen.
Ein zentrales Argument der Forscher ist, dass die Kosten für die öffentliche Hand in der Regel höher ausfallen als ursprünglich veranschlagt. Klaus Wohlrabe vom Ifo-Institut in München erklärt, dass die Schätzungen im Vorfeld oft niedriger angesetzt werden, um die politische und öffentliche Unterstützung nicht zu gefährden. Zudem sei es schwierig, die Kosten für eine Veranstaltung, die weit in der Zukunft liegt, präzise anzugeben. Diese Unsicherheiten führen dazu, dass die tatsächlichen Ausgaben häufig die geplanten Budgets sprengen.
Ein weiterer Aspekt, den die Forscher kritisch betrachten, sind die potenziellen negativen Auswirkungen auf die lokale Wirtschaft. Dazu gehören vorübergehend steigende Preise und eine Verknappung von Wohnraum, was zu höheren Mieten führen kann. Diese Effekte könnten die Lebensqualität der Einwohner beeinträchtigen und die wirtschaftlichen Vorteile weiter schmälern.
Trotz dieser Bedenken sehen einige Experten auch positive Aspekte. Das RWI Essen beispielsweise erkennt Potenzial für wirtschaftlichen Schwung durch zusätzliche Investitionen in die Infrastruktur. Diese könnten langfristig wachstumsfördernd sein, insbesondere wenn sie dazu beitragen, bestehende Probleme zu lösen, die ohne die Spiele möglicherweise nicht angegangen worden wären. Letztlich hängt der Erfolg von der konkreten Umsetzung und der Fähigkeit ab, die Investitionen nachhaltig zu gestalten.

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