Putins Rede auf der Militärparade: Rechtfertigung des Ukraine-Kriegs

MOSKAU / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In einer Rede auf der traditionellen Militärparade auf dem Roten Platz in Moskau versuchte Kremlchef Wladimir Putin, seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu rechtfertigen, indem er Parallelen zur Verteidigung der Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg zog.

Wladimir Putin nutzte die Bühne der Militärparade, um seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine mit der historischen Verteidigung der Sowjetunion gegen Nazi-Deutschland gleichzusetzen. In seiner Rede betonte er, dass Russland weiterhin ein unüberwindbares Hindernis für Nazismus, Russophobie und Antisemitismus darstelle und gegen die Exzesse dieser Ideologien kämpfen werde. Diese Rhetorik dient nicht nur der Rechtfertigung der aktuellen militärischen Aktionen, sondern auch der Mobilisierung der russischen Bevölkerung hinter der sogenannten ‘militärischen Spezialoperation’, wie der Kreml die Invasion in der Ukraine bezeichnet.

Putin hob hervor, dass die Soldaten der Sowjetarmee einen entscheidenden Beitrag zum Sieg über Hitler-Deutschland im Zweiten Weltkrieg geleistet hätten. Diese Aussage widerspricht indirekt der Behauptung des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump, der den Beitrag der US-Armee als entscheidend bezeichnet hatte. Putin räumte jedoch ein, dass die Eröffnung einer zweiten Front in Europa den Sieg beschleunigt habe, ohne die Alliierten Frankreich, Großbritannien und die USA namentlich zu erwähnen.

Besonders betonte Putin den Beitrag Chinas im Zweiten Weltkrieg, was durch die Anwesenheit von Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping als höchster ausländischer Gast auf der Tribüne unterstrichen wurde. Diese Geste verdeutlicht die gegenwärtige geopolitische Ausrichtung Russlands, das sich zunehmend von den westlichen Alliierten distanziert und stattdessen die Beziehungen zu China intensiviert.

Die Parade selbst war ein Symbol der militärischen Stärke Russlands, an der rund 10.000 Soldaten teilnahmen, darunter auch Einheiten aus ehemaligen Sowjetrepubliken sowie aus China, Laos, Myanmar und Ägypten. Auffällig war die Anwesenheit von Kämpfern, die Moskau in seinem Krieg gegen die Ukraine einsetzt, was die enge Verbindung zwischen der Parade und den aktuellen militärischen Operationen verdeutlicht.

Während westliche Vertreter aufgrund des russischen Krieges fernblieben, war der slowakische Regierungschef Robert Fico als einziger EU- und NATO-Vertreter anwesend. Auch der serbische Staatschef Aleksandar Vucic nahm an der Veranstaltung teil, was die komplexen diplomatischen Beziehungen innerhalb Europas und darüber hinaus widerspiegelt.

Die Rede Putins und die Inszenierung der Parade sind Teil einer umfassenden Strategie, die russische Bevölkerung hinter den militärischen Aktionen zu vereinen und internationale Unterstützung zu gewinnen. Die Betonung historischer Parallelen und die Hervorhebung von Allianzen mit Ländern wie China sind zentrale Elemente dieser Strategie, die darauf abzielt, Russland als unverzichtbaren Akteur im globalen Machtgefüge zu positionieren.

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