SILICON VALLEY / KALIFORNIEN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Künstliche Intelligenz (KI) steht kurz davor, traditionelle Branchen wie Beratung, Recht und Buchhaltung grundlegend zu verändern. Navin Chaddha, Geschäftsführer der renommierten Venture-Firma Mayfield, setzt auf die Fähigkeit von KI, diese personalintensiven Sektoren zu revolutionieren.
Die Künstliche Intelligenz (KI) hat das Potenzial, die Beratungsbranche grundlegend zu verändern, indem sie softwareähnliche Margen in traditionell arbeitsintensiven Sektoren ermöglicht. Navin Chaddha, Geschäftsführer von Mayfield, einer 55 Jahre alten Venture-Firma im Silicon Valley, ist überzeugt, dass KI-gestützte Lösungen die Art und Weise, wie Beratungsunternehmen arbeiten, neu definieren können. In einem kürzlichen Gespräch betonte Chaddha, dass KI als ‘Teammate’ fungieren und repetitive Aufgaben übernehmen kann, während Menschen sich auf komplexere Aufgaben konzentrieren.
Chaddha sieht in der Entwicklung von KI-gestützten Lösungen eine Parallele zu früheren technologischen Umwälzungen, wie der Einführung von E-Business in den späten 1990er Jahren oder dem Aufstieg von Outsourcing und Offshoring. Er argumentiert, dass KI eine 100-fache Kraft darstellt, die Unternehmen helfen kann, ihre Geschäftsmodelle neu zu erfinden. Ein Beispiel dafür ist die Implementierung von Salesforce, bei der KI die Hauptarbeit übernimmt und Menschen nur bei Bedarf eingreifen.
Ein wesentlicher Aspekt dieser Transformation ist das Outcome-basierte Preismodell, das Chaddha vorschlägt. Anstatt nach Stunden abzurechnen, könnten Unternehmen für die Ergebnisse zahlen, die durch den Einsatz von KI erzielt werden. Dies könnte insbesondere für kleine Unternehmen von Vorteil sein, die sich keine teuren Beratungsdienste leisten können. Chaddha empfiehlt Startups, sich auf vernachlässigte Märkte zu konzentrieren, anstatt direkt mit großen Beratungsfirmen wie Accenture zu konkurrieren.
Ein Beispiel für ein Unternehmen, das diesen Ansatz verfolgt, ist Gruve, ein KI-gestütztes Beratungsunternehmen, das kürzlich in einer von Chaddha geleiteten Finanzierungsrunde erfolgreich war. Gruve hat gezeigt, dass es möglich ist, durch den Einsatz von KI in nur sechs Monaten von 5 Millionen auf 15 Millionen US-Dollar Umsatz zu wachsen, mit einer beeindruckenden Bruttomarge von 80 Prozent. Kunden zahlen nur, wenn ein Sicherheitsereignis eintritt, was das traditionelle Abrechnungsmodell auf den Kopf stellt.
Die Frage, ob große Beratungsunternehmen wie McKinsey einfach diese KI-Fähigkeiten kaufen können, bleibt offen. Chaddha weist auf das Innovator’s Dilemma hin, bei dem etablierte Unternehmen Schwierigkeiten haben, neue Geschäftsmodelle zu übernehmen, die ihre bestehenden Einnahmequellen gefährden könnten. Er glaubt, dass kleinere Unternehmen, die heute nicht mit den großen Beratungsfirmen konkurrieren, in zehn Jahren eine ernsthafte Bedrohung darstellen könnten.
Chaddha hat 100 Millionen US-Dollar aus den kürzlich aufgebrachten Mitteln von Mayfield für die Entwicklung von ‘KI-Teammates’ bereitgestellt. Diese digitalen Begleiter sollen mit Menschen zusammenarbeiten, um bessere Ergebnisse zu erzielen, anstatt sie zu ersetzen. Während es Bedenken hinsichtlich des Arbeitsplatzverlusts gibt, ist Chaddha optimistisch, dass Menschen sich anpassen und neue Möglichkeiten finden werden, wie es bei früheren technologischen Umwälzungen der Fall war.
Der Markt für KI-gestützte Lösungen ist dynamisch und unvorhersehbar, wie der kürzliche Kauf eines israelischen Startups durch Wix zeigt. Trotz eines Umsatzes von nur 2,4 Millionen US-Dollar wurde das Unternehmen für 80 Millionen US-Dollar übernommen, was die Unsicherheiten und Chancen in diesem Bereich verdeutlicht. Chaddha betont, dass erfahrene Investoren in der Lage sind, in diesem Markt erfolgreich zu navigieren, indem sie Disziplin bewahren und sich nicht von der Angst, etwas zu verpassen, leiten lassen.
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