BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Bauwirtschaft in Deutschland steht vor einem grundlegenden Wandel. Experten fordern umfassende Reformen, um die Branche aus der Krise zu führen und ihre Rolle als wirtschaftliche Stütze zu stärken.

Die Bauwirtschaft in Deutschland sieht sich mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert, die eine grundlegende Reform erfordern. Klaus-Peter Stöppler, ein renommierter Bau- und Immobilienexperte, betont die Notwendigkeit, die Branche nicht nur aus ihrer aktuellen Krise zu befreien, sondern auch ihre Bedeutung für den Wirtschaftsstandort Deutschland und den sozialen Zusammenhalt zu stärken. Er schlägt eine umfassende ‘Bau-Agenda 2030’ vor, die konkrete Maßnahmen zur Umgestaltung der Baubranche beinhaltet.

Ein zentrales Anliegen ist die Einführung eines ‘Umbaurechts’, das es ermöglicht, den bestehenden Immobilienbestand effizienter zu nutzen. Derzeit führen strenge Vorschriften oft dazu, dass Bestandsimmobilien nicht modernisiert werden, da die Kosten für die Anpassung an aktuelle Standards wirtschaftlich nicht tragbar sind. Stöppler verweist auf Erfahrungen aus Nordrhein-Westfalen, wo standardisierte Bauanträge und der Abbau überflüssiger Dokumentationspflichten die Kosten für kleinere Umbauten um bis zu 20 Prozent senken könnten.

Ein weiteres Hindernis für die Umsetzung der Reformen ist die mangelnde Digitalisierung in den Bauämtern. Stöppler fordert eine enge Zusammenarbeit zwischen der Bauministerin Verena Hubertz und dem neuen Bundesminister für Digitales, um die Baubranche auf den neuesten Stand zu bringen. Die Digitalisierung könnte durch die Einführung von digitalen Plattformen, die Bauanträge beschleunigen und standardisierte Formulare sowie automatische Prüfungen bieten, erheblich vorangetrieben werden.

Die Bedeutung der Bauwirtschaft für Deutschland ist enorm: Sie steht für rund 2,6 Millionen Arbeitsplätze und trägt zu 13 Prozent des Bruttoinlandsprodukts bei. Zudem ist sie für etwa 40 Prozent der CO2-Emissionen und mehr als 80 Prozent der Infrastruktur verantwortlich. Um die Branche wieder zu beleben, sind Entbürokratisierung und Digitalisierung entscheidende Faktoren. Einheitliche Bauvorschriften auf Bundesebene könnten die Planung vereinfachen und die Genehmigung standardisierter Bauprojekte beschleunigen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Einführung des ‘Building Information Modelling’ (BIM), einer digitalen Methode zur Planung und Verwaltung von Bauprojekten. BIM ermöglicht eine bessere Zusammenarbeit zwischen Architekten, Ingenieuren und Bauherren und kann Bauzeiten um bis zu 15 Prozent verkürzen. Obwohl BIM in großen Bauunternehmen und bei Infrastrukturprojekten bereits erfolgreich eingesetzt wird, ist die Mehrheit der Bauprojekte in Deutschland noch weit von einer umfassenden Digitalisierung entfernt.

Stöppler betont die Notwendigkeit, die rund 3.900 baurelevanten DIN-Vorschriften zu entschlacken und praxisnahe Standards zu priorisieren. Die Konsolidierung überlappender Normen könnte den Bauprozess erheblich vereinfachen. Zudem verweist er auf die Vorteile des Gebäudetyp-E-Genehmigungsverfahrens, das die Planungs- und Genehmigungszeiten für standardisierte Bauprojekte um bis zu 30 Prozent reduzieren könnte.

Abschließend resümiert Stöppler, dass der politische Wille zur Reform der Baubranche vorhanden ist, es jedoch auf die Umsetzung ankommt. Viele der Ideen zur Entbürokratisierung und Digitalisierung liegen seit Jahren auf dem Tisch. Ein radikaler Umbau der Bauämter, weg vom Papier hin zur Digitalisierung, ist unerlässlich, um die Bauwirtschaft in Deutschland zukunftsfähig zu machen.

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Reformbedarf in der Bauwirtschaft: Digitalisierung und Entbürokratisierung als Schlüssel
Reformbedarf in der Bauwirtschaft: Digitalisierung und Entbürokratisierung als Schlüssel (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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