PARIS / LONDON (IT BOLTWISE) – Remy Cointreau hat seine Prognose für das Geschäftsjahr 2025/26 angehoben, da die Belastung durch Zölle geringer ausfällt als erwartet. Der Konzern rechnet nun mit einem Rückgang des Betriebsgewinns im mittleren einstelligen Bereich, was Anlegern ein kleines Aufatmen verschafft. Dennoch bleibt die Abhängigkeit vom Cognac-Geschäft ein erhebliches Risiko.

Remy Cointreau hat seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2025/26 angepasst, nachdem die Belastung durch Zölle geringer ausfällt als ursprünglich angenommen. Der französische Spirituosenhersteller erwartet nun, dass die zusätzlichen Zölle nur noch 30 Millionen Euro betragen werden, statt der zuvor prognostizierten 45 Millionen Euro. Besonders in den USA, dem wichtigsten Markt für Cognac, sind die Zölle von 35 Millionen auf 20 Millionen Euro gesunken. Auch in China, einem weiteren Schlüsselmarkt, sind die Zölle auf 10 Millionen Euro reduziert worden.
Diese Entwicklung hat das Management von Remy Cointreau dazu veranlasst, die Prognose für den Betriebsgewinn zu überarbeiten. Statt eines Rückgangs im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereichs wird nun nur noch ein Rückgang im mittleren einstelligen Bereich erwartet. Diese Anpassung hat bei Anlegern für Erleichterung gesorgt, was sich in leichten Kursgewinnen der Aktie in Paris widerspiegelte.
Dennoch bleibt die starke Abhängigkeit von Cognac ein Risiko für das Unternehmen. Rund 70 Prozent des Umsatzes von Remy Cointreau entfallen auf Cognac, insbesondere auf die Marke Rémy Martin. Diese Konzentration macht das Unternehmen anfällig für politische Handelsstreitigkeiten und konjunkturelle Schwankungen in den USA und China. Während Konkurrenten wie Diageo oder Pernod Ricard ihre Risiken auf verschiedene Spirituosen wie Whisky, Rum oder Champagner verteilen, bleibt Remy Cointreau weitgehend auf Cognac fixiert.
Auch die Konkurrenz spürt den Rückenwind durch die sinkenden Zölle. Pernod Ricard hat seine Zollbelastungen ebenfalls nach unten korrigiert, was auf eine allgemeine Entspannung der Handelskonflikte hindeutet. Dennoch bleibt die Frage, wie sich die Märkte in Zukunft entwickeln werden. Sollte sich die Nachfrage in China erneut abschwächen oder die US-Regierung ihre Zollpolitik verschärfen, könnte der mühsam erzielte Fortschritt schnell wieder zunichtegemacht werden.
Die Anpassung der Prognose zeigt, wie stark politische Entscheidungen die Bilanz eines Unternehmens beeinflussen können. Für Investoren bleibt Remy Cointreau ein zweischneidiges Schwert: Kurzfristig profitiert der Kurs von Entlastungen, langfristig bleibt die hohe Abhängigkeit vom Cognacgeschäft das Kernrisiko. Die Zukunft wird zeigen, ob das Unternehmen seine Strategie diversifizieren kann, um sich besser gegen externe Risiken abzusichern.

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