WASHINGTON / LONDON (IT BOLTWISE) – Inmitten von Turbulenzen bei den US-amerikanischen Gesundheitsbehörden verteidigt Robert F. Kennedy Jr. seine Maßnahmen zur Bekämpfung des größten Masernausbruchs seit 33 Jahren. Trotz Kritik an seiner Impfpolitik und wachsender Forderungen nach seinem Rücktritt, hebt Kennedy die schnelle und präzise Reaktion der CDC hervor.

Robert F. Kennedy Jr., der US-amerikanische Gesundheitsminister, hat in einem kürzlich veröffentlichten Editorial seine Reaktion auf den größten Masernausbruch in den USA seit 33 Jahren verteidigt. In dem Artikel, der im Wall Street Journal erschien, lobt Kennedy die Arbeit der Centers for Disease Control and Prevention (CDC) und bezeichnet sie als Beispiel dafür, was eine fokussierte Behörde erreichen kann.
Der Ausbruch, der mehrere Bundesstaaten betraf und offiziell am 18. August für beendet erklärt wurde, führte zu fast 100 Krankenhausaufenthalten und zwei Todesfällen. Kennedy betonte, dass die schnelle Beendigung des Ausbruchs die Fähigkeit der CDC unter Beweis stelle, effektiv und wissenschaftlich fundiert zu handeln, wenn sie von ideologischen Zwängen befreit sei.
Allerdings steht Kennedy unter starkem Druck, da er von einigen Gesundheitsexperten für seine inkonsistente Kommunikation kritisiert wird. Während er die Bedeutung der Masern-Mumps-Röteln-Impfung anerkennt, hat er Impfungen auch als persönliche Entscheidung dargestellt und alternative Behandlungen wie Vitamine und Lebertran gefördert.
Die Kritik an Kennedy hat sich in den letzten Wochen verschärft, insbesondere nach der abrupten Entlassung der CDC-Direktorin Dr. Susan Monarez durch das Weiße Haus. Diese Entscheidung führte zu mehreren Rücktritten innerhalb der CDC und verstärkte die Forderungen nach Kennedys Rücktritt. Mehr als 1.000 aktuelle und ehemalige Mitarbeiter des Gesundheitsministeriums haben einen öffentlichen Brief unterzeichnet, in dem sie seinen Rücktritt fordern.
In dem Brief wird Kennedy vorgeworfen, die öffentliche Gesundheit der USA zu gefährden, indem er politische Ideologen in einflussreiche Positionen beruft und sich weigert, sich von angesehenen CDC-Experten über impfpräventable Krankheiten informieren zu lassen. Trotz des wachsenden Drucks hat Kennedy in seinem Editorial weder auf die Entlassung von Monarez noch auf die Rücktrittsforderungen reagiert.
Stattdessen verteidigte er die Rolle der Trump-Administration bei der Wiederherstellung des öffentlichen Vertrauens in die CDC, das seiner Meinung nach in den letzten Jahren durch bürokratische Trägheit und politisierte Wissenschaft erodiert sei. Kennedy, der zuvor eine Anti-Impf-Gruppe gegründet hatte, kritisierte auch den Umgang der CDC mit der Covid-19-Pandemie und bezeichnete Maßnahmen wie soziale Distanzierung und Maskenpflicht als gescheitert.

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