WIESBADEN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Zahl der Asylbewerber, die in Deutschland staatliche Leistungen beziehen, ist im Jahr 2024 um zehn Prozent gesunken. Dies entspricht einem Rückgang von 52.700 Personen im Vergleich zum Vorjahr. Der Rückgang wird auf verschiedene Faktoren zurückgeführt, darunter eine Änderung der Herkunftsländer der Asylbewerber und eine neue Regelung für ukrainische Flüchtlinge.
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Die Zahl der Asylbewerber, die in Deutschland staatliche Leistungen beziehen, ist im Jahr 2024 deutlich gesunken. Laut dem Statistischen Bundesamt erhielten Ende des Jahres 461.000 Menschen Regelleistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz. Dies entspricht einem Rückgang von etwa zehn Prozent oder 52.700 Personen im Vergleich zum Vorjahr. Diese Entwicklung spiegelt sich in der veränderten Zusammensetzung der Herkunftsländer wider, wobei die Türkei, Syrien und Afghanistan die häufigsten Herkunftsländer sind.
Ein bemerkenswerter Aspekt ist die Sonderregelung für ukrainische Flüchtlinge, die nach dem russischen Angriff auf die Ukraine 2022 nach Deutschland kamen. Diese Regelung ermöglicht es ihnen, sofort zu arbeiten und, falls nötig, Bürgergeld zu beziehen, anstatt der geringeren Asylbewerberleistungen. Diese Regelung könnte jedoch ab dem 1. April 2025 geändert werden, was zu einer Anpassung der Leistungen führen könnte.
Die EU-Asylagentur hat kürzlich berichtet, dass Deutschland im ersten Halbjahr 2025 nicht mehr das Land mit den meisten neuen Asylanträgen ist. Mit 70.000 neuen Anträgen liegt Deutschland nun hinter Frankreich und Spanien. Dies markiert das erste Mal seit 2012, dass Deutschland nicht an der Spitze der EU-Länder mit den meisten Asylanträgen steht.
Der Rückgang der Asylanträge in der EU insgesamt wird teilweise auf den politischen Wandel in Syrien zurückgeführt, insbesondere auf den Sturz von Baschar al-Assad. Erstmals seit einem Jahrzehnt kommen die meisten neuen Asylbewerber nicht mehr aus Syrien, sondern aus Venezuela, gefolgt von Afghanistan. Diese Veränderungen könnten langfristige Auswirkungen auf die Asylpolitik und die Verteilung der Asylbewerber in Europa haben.
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