Selbstobjektifizierung bei Frauen: Auswirkungen auf Empathie und Selbstwahrnehmung

ROM / LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie zeigt, dass Frauen, die zu Selbstobjektifizierung neigen, weniger Empathie empfinden. Diese Tendenz kann auch zu einer verminderten Fähigkeit führen, die Gedanken und Gefühle anderer zu verstehen. Die Forschung hebt die Notwendigkeit hervor, ein gesünderes Selbstbild zu fördern.

In einer Reihe von Studien wurde festgestellt, dass Frauen, die zu Selbstobjektifizierung neigen, sowohl affektive als auch kognitive Empathie verlieren. Diese Frauen erleben auch häufiger Selbstentmenschlichung, was mit einer verminderten Fähigkeit verbunden ist, die Gedanken und Ziele anderer zu verstehen. Diese Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Psychology of Women Quarterly veröffentlicht.

Selbstobjektifizierung ist ein psychologischer Prozess, bei dem Individuen, insbesondere Frauen, sich selbst hauptsächlich durch das Prisma ihres äußeren Erscheinungsbildes betrachten, anstatt durch ihre Fähigkeiten oder inneren Qualitäten. Diese Perspektive führt oft zu einem Verhalten, das als “Selbstüberwachung” bekannt ist, bei dem Frauen ihr Aussehen ständig mit kulturellen Schönheitsstandards vergleichen.

Diese unrealistischen Standards führen häufig zu Körperscham und sozialer Angst. Langfristig können diese Belastungen zu Essstörungen und Depressionen führen. Auch sexuelle Erfahrungen können beeinträchtigt werden, da sich selbstobjektifizierende Individuen mehr auf ihr Aussehen als auf ihre Empfindungen konzentrieren. Die Medien und soziale Rückmeldungen verstärken diesen Prozess zusätzlich.

Die Studien, die von Gian Antonio Di Bernardo und seinen Kollegen durchgeführt wurden, untersuchten, ob Selbstobjektifizierung die Fähigkeit beeinträchtigt, die Emotionen und mentalen Zustände anderer zu verstehen. Die Forscher vermuteten, dass Frauen mit einer Neigung zur Selbstobjektifizierung weniger Empathie und schwächere Theory-of-Mind-Fähigkeiten zeigen würden.

In den Studien wurden italienische Frauen befragt, um den Zusammenhang zwischen Selbstobjektifizierung und Empathie zu untersuchen. Die Ergebnisse zeigten, dass Frauen, die stärker zur Selbstobjektifizierung neigen, niedrigere Empathiewerte und höhere Selbstentmenschlichung aufwiesen. Diese Selbstentmenschlichung könnte ein Faktor sein, der die Empathiefähigkeit weiter reduziert.

Die Forschungsergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit, gegen Selbstobjektifizierung vorzugehen und ein gesünderes Selbstbild zu fördern. Die Studien wurden jedoch nur an jungen, heterosexuellen italienischen Frauen durchgeführt, weshalb die Ergebnisse möglicherweise nicht auf andere kulturelle oder demografische Gruppen übertragbar sind.

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